Vor 25 Jahren, am 26. Dezember 1999, wütete der verheerende Orkan Lothar in Baden-Württemberg, der massive Schäden im Schwarzwald und Schönbuch hinterließ. Der Sturm brach zahlreiche Baumstämme und führte weltweit zu chaotischen Zerstörungen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich, der Schweiz und Österreich. Die Aufräumarbeiten gestalteten sich extrem gefährlich, viele Waldbesitzer verloren nicht nur ihr Holz, sondern auch ihre Einkünfte. Der damalige Leiter des Naturschutzzentrums Ruhestein, Wolfgang Schlund, erinnert sich an die erschreckenden Ereignisse und die daraus resultierenden Veränderungen im Wald. Der Lotharpfad, der an der Schwarzwaldhochstraße beginnt, entstand, um die naturbelassene Fläche zu beobachten, die nicht geräumt wurde.
Nachhaltige Veränderungen im Wald
Im Laufe der Jahre hat sich der Wald signifikant verändert. Durch das damalige Geschehen ist die Artenvielfalt gewachsen: Junge Bäume wie Fichten, Tannen und Eichen sind nachgewachsen und haben das Bild des Waldes enorm verändert. Vor Lothar gab es 40 % Laubbäume, nun ist das Verhältnis umgekehrt. Dies könnte Vorteile im Hinblick auf den Klimawandel mit sich bringen, wie Jochen Bier, Vorsitzender des Waldbesitzervereins Nordschwarzwald, anmerkt. Viele Kommunen verzeichnen nun wieder Gewinne aus ihren Wäldern, wobei neue Bäume auch für die Industrie von Bedeutung sind, insbesondere als Papier- und Industrieholz.
Die emotionale Verbindung der Waldbesitzer zu ihrem Wald hat sich ebenfalls gewandelt. Aufgrund von Zeitmangel wird die Pflege oft vernachlässigt, was dazu führen könnte, dass Fichten überhandnehmen. Dennoch bleibt der Wald für viele nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch ein emotionaler Rückzugsort. Wie SWR berichtete, haben sich die Bedingungen für viele Waldbesitzer in den letzten 25 Jahren grundlegend verändert, und der Wald zeigt sich heute sowohl in seiner Rolle als Lebensraum wie auch als wirtschaftliche Ressource faszinierend vielschichtig.
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