20 Jahre Bundespolizei: Erfolgreich gegen Cybercrime im Fokus!

20 Jahre Bundespolizei: Erfolgreich gegen Cybercrime im Fokus!

Wien, Österreich - Am 1. Juli 2025 fand im Innenministerium eine Podiumsdiskussion anlässlich des 20. Jubiläums der Zusammenlegung von Gendarmerie, Sicherheitswache und Kriminalbeamtenkorps statt. Dieses bedeutende Ereignis erinnert an die Gründung der neuen „Bundespolizei“, die am 1. Juli 2005 den Dienst aufnahm. Die Zusammenlegung war das größte Verwaltungsinnovationsprojekt in der Zweiten Republik Österreich.

Bei der Feier äußerten sich der damalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und der ehemalige Bundesminister Ernst Strasser zu den positiven Auswirkungen der Reform. Innenminister Karner stellte die Sinnhaftigkeit der Zusammenlegung heraus und betonte die Notwendigkeit der Anpassung an moderne Gegebenheiten, insbesondere im Bereich Cybercrime. Diese Anpassung ist besonders im Licht der gestiegenen Cybercrime-Anzeigen bemerkenswert.

Cybercrime im Fokus

Im Jahr 2005 wurden in Österreich 1.794 Anzeigen wegen Cybercrime-Delikten gezählt, während die Zahl im Jahr 2024 auf alarmierende 62.328 stieg. Diese Zunahme verdeutlicht die hohe Bedrohungslage im Cyberraum, die auch im Bundeslagebild Cybercrime 2024 dokumentiert ist. Besonders erwähnenswert sind die erhöhten Zahlen bei schweren Straftaten, wie Ransomware-Angriffen und DDoS-Kampagnen, die kritische Infrastrukturen ins Visier nehmen.

Die Aufklärungsquote bei diesen Delikten hat sich ebenfalls verbessert. Sie stieg von 39,6 Prozent im Jahr 2005 auf 52,9 Prozent im Jahr 2024. Wolfgang Schüssel betonte, dass ohne die Einführung der Bundespolizei die modernen Entwicklungen nicht bewältigt werden könnten. Auch die Komplexität der Cybercrime-Szenarien hat sich erhöht, was die Arbeit der Sicherheitsbehörden erheblich herausfordert.

Die Rolle des BKA

Das Bundeskriminalamt (BKA) spielt eine zentrale Rolle in der Bekämpfung von Cybercrime. Die Abteilung für Cybercrime gehört zu den führenden Dienststellen weltweit und ist verantwortlich für die Ermittlung gegen Cyberkriminelle sowie die Zerschlagung krimineller Netzwerke. Laut dem BKA ist die strategische Auswertung und eine frühzeitige Erkennung von Entwicklungen im Bereich Cybercrime essenziell.

Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 131.391 Cybercrime-Fälle verzeichnet, wovon 201.877 Ausländer oder unbekannte Täter verantwortlich waren. Dies zeigt, dass Cyberkriminelle oft von außerhalb agieren, was die internationale Zusammenarbeit in der Bekämpfung von Cybercrime zusätzlich erforderlich macht. Die jährlichen Schäden durch Cyberattacken in Deutschland belaufen sich auf 178,6 Milliarden Euro.

Herausforderungen der Zukunft

Ein entscheidendes Thema, das während der Podiumsdiskussion angesprochen wurde, ist die zunehmende Bedrohung durch Cybercrime im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung. Diese bietet neue Tatgelegenheiten, die von Kriminellen genutzt werden. Die Pandemie hat die Relevanz digitaler Infrastrukturen erhöht, was zu einer verschärften Bedrohungslage führt.

Es wurden auch besorgniserregende Trends erwähnt, wie die professionellere Entwicklung von Phishing-Mails, die zunehmend KI-gestützt erstellt werden. Die Notwendigkeit, den rechtlichen Rahmen zur Cyberabwehr zu stärken, wurde ebenfalls betont. Mit der Erwartung einer weiteren Verschärfung durch KI-unterstützte Straftaten im Jahr 2025 ist klar, dass die Sicherheitsbehörden weiterhin gefordert sind, ihre Strategien anzupassen und die Zusammenarbeit auf nationaler sowie internationaler Ebene zu intensivieren.

Details
OrtWien, Österreich
Quellen

Kommentare (0)