
Ein katastrophaler Vorfall ereignete sich vor der Küste Rügens, als ein havarierter russischer Öltanker der sogenannten Schattenflotte, die "Eventin", ins Stocken geriet. Mit einem gefährlichen Frachtvolumen von 99.000 Tonnen Rohöl war das Schiff auf dem Weg nach Ägypten, bekam jedoch technische Schwierigkeiten. Dieses Schiff steht nicht nur auf einer Liste der von Greenpeace identifizierten gefährlichsten Öltanker, sondern hat bereits in der Vergangenheit mit mehreren sicherheitsrelevanten Vorfällen für Aufsehen gesorgt. Das Havariekommando meldete, dass die "Eventin" mittlerweile durch einen Schlepper gesichert und in Richtung Dänemark abgeschleppt wird, was möglicherweise eine Umweltkatastrophe in der Ostsee verhindern könnte, berichtete oekonews.at.
Bedrohung der Ostsee
Thilo Maack, Meeresbiologe bei Greenpeace, warnte eindringlich: „Die 'Eventin' ist nur das jüngste Beispiel dafür, wie die Schiffe der russischen Schattenflotte tagtäglich die Ostseeküste bedrohen." Obgleich das aktuelle Sanktionspaket der EU als Schritt in die richtige Richtung gewertet wird, bleibt der Schutz des Ökosystems der Ostsee unzureichend. Bereits in den kommenden Tagen werden mit der "Ursus Maritimus" und der "Garasan" zwei weitere alte russische Tanker die deutsche Küste erreichen. Maack betont, dass ein Ölunfall in der Ostsee verheerende Folgen für die dort lebenden Meeressäuger und Vögel haben könnte. Erst kürzlich starben über 40 streng geschützte Kegelrobben an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht, wie auch Spiegel.de berichtete.
Greenpeace fordert die EU daher auf, zusätzliche Sanktionen gegen gefährliche Öltanker auf Basis ihrer Liste zu erlassen, um die maroden Schiffe, die täglich von den russischen Ölhäfen Primorsk und Ust-Luga abfahren, zur Strecke zu bringen. Ein solches Vorgehen würde nicht nur das Leben der Kegelrobben schützen, sondern auch dazu beitragen, das bereits stark geschädigte Ökosystem der Ostsee zu bewahren und künftige Katastrophen zu vermeiden.
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