Der Hamburger Bunker St. Pauli, ein ehemaliger Flakbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, erstrahlt nach aufwendigen Sanierungsarbeiten in neuem Glanz. Das ambitionierte Projekt zur Fassadenbegrünung hat bundesweite Aufmerksamkeit erregt, da beeindruckende 23.000 Pflanzen, darunter Bäume, Sträucher und Büsche, einen grünen Teppich über das graue Betondach legen. Rund 70 Prozent dieser Pflanzen stammen von der renommierten Baumschule Lorenz von Ehren aus dem Ammerland, die sie über einen Zeitraum von 20 bis 40 Jahren in Bad Zwischenahn kultiviert hat. Die Auswahl fiel auf robuste Arten wie Kiefer, Ilex und Portugiesischer Kirschlorbeer, um den extremen Bedingungen in Höhenlagen von bis zu 60 Metern standzuhalten, wie NWZonline berichtete.
Pflanzen mit Überlebenswillen
Für die Umsetzung wählte die Baumschule Airpots zur Aufzucht, die es ermöglichen, die Pflanzen jederzeit zu setzen. Ursprünglich sollte der Bunker im Jahr 2019 begrünt werden, jedoch verzögerten sich die Bauarbeiten um fast zwei Jahre, was für die Baumschule eine große Herausforderung darstellte. Trotz der langen Wartezeit zeigt sich Jens-Uwe Kretzer, Projektverantwortlicher, optimistisch: „Die Natur braucht Zeit, aber es wird sich noch vieles entwickeln“, so Kretzer gegenüber den Besuchern, die seit der Eröffnung des Dachgartens im Sommer über einen 560 Meter langen Bergpfad den Bunker erobern können. Die stetige Anwesenheit von Bienenvölkern und einer Vielzahl von Vogelarten macht deutlich, dass dieser Ort nicht nur im städtischen Raum zu einem Ökosystem wird. Bunker St. Pauli dokumentierte die beeindruckende Anzahl von 4.700 Pflanzen, die dort jetzt groß werden.
Das Dach des Bunkers, der eine Vielzahl an Funktionen von Gastronomie bis Kulturzentrum bietet, hat sich zu einer grünen Oase inmitten der Hamburger Innenstadt entwickelt. Diese innovative Begrünung steht zugleich für einen Trend, Stadtgärten und vertikale Begrünung auszubauen, um urbanen Raum effizienter zu nutzen und die Lebensqualität zu steigern.
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