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In einer schicksalhaften Sitzung des Gemeinderates von Mattighofen wurde entschieden, eine Kooperation mit der Nachbargemeinde Schalchen einzugehen. Dies ist eine Reaktion auf die unsichere finanzielle Lage unter anderem aufgrund der Pleite der KTM AG, die in der Region für große Besorgnis sorgt. Laut der Finanzabteilung könnten Rücklagenentnahmen notwendig werden, um den Haushalt für 2025 zu sichern. Besonders Markus Wengler, Finanzabteilungsleiter, äußerte Bedenken: „In Anbetracht der Situation um KTM ist Sparsamkeit angesagt, denn wir möchten keine Abgangsgemeinde werden.“ KTM steht im Mittelpunkt von Kritik, da offene Rückstände in Höhe von 21.000 Euro für Wasser- und Kanalgebühren bestehen und die Kommunalsteuer für diesen Monat ebenfalls wegfällt, was die Stadt finanziell stark belastet.
Wirtschaftliche Turbulenzen und hohe Dividenden
Die Herausforderungen für die Stadt sind nicht nur finanzieller Natur. Die KTM AG vermeldete eine Insolvenz, von der 1.624 Gläubiger betroffen sind. Dies geschah, obwohl das Unternehmen in den ersten sechs Monaten 2024 einen operativen Gewinn von 26 Millionen Euro erwirtschaftete, und sogar Dividenden in Höhe von 10,7 Millionen Euro an die Aktionäre ausgezahlt hat, wie das Momentum Institut berichtet. Bürgermeister Daniel Lang äußerte Unmut über die Situation: „Es herrscht großer Unmut in der Bevölkerung über die Dividendenzahlungen, während die Mitarbeiter nun unsicher in die Zukunft blicken müssen.“ Währenddessen hat Konzernchef Stefan Pierer persönlich von den Ausschüttungen profitiert und in den letzten zehn Jahren hohe Beträge aus den Unternehmen in sein persönliches Vermögen transferiert.
Die Ausgaben für Personalkosten bei KTM liegen unterdurchschnittlich bei weniger als 10 Prozent des Umsatzes, was im Vergleich zur Metallindustrie deutlich zu niedrig ist. Dies führt zu einer Diskussion über die tatsächlichen Ursachen der finanziellen Probleme. Kritik am Management wird laut, da Einsparungen bei den Personalkosten wenig zur Lösung der Zahlungsunfähigkeit beigetragen hätten. Angesichts der laufenden Herausforderungen und der geplatzten Hoffnungen auf finanzielle Stabilität muss die Stadt Mattighofen dringend nachhaltige Lösungen finden, um die kommunale Infrastruktur und die sozialen Angebote – wie den geplanten Ausbau der Kindergartenbetreuung – sicherzustellen.
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