Entwaldung im Amazonas: Fortschritte oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Am 15. Mai 2025 berichten wir über den Rückgang der Entwaldung in Brasilien und die Herausforderungen für den Klimaschutz.
Am 15. Mai 2025 berichten wir über den Rückgang der Entwaldung in Brasilien und die Herausforderungen für den Klimaschutz. (Symbolbild/DNAT)

Brasilien - Der Amazonas-Regenwald, der als einer der größten CO2-Speicher der Welt gilt, hat in den letzten Jahren ein besorgniserregendes Schicksal erlitten. Laut einem Bericht der Kleinen Zeitung ist die Entwaldung in Brasilien im Jahr 2024 um ein Drittel gesunken. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt die Situation kritisch, da die brasilianischen Bundesstaaten zunehmend Sanktionen erlassen, um die illegale Abholzung zu bekämpfen. So wurden unter anderem Geldstrafen von der Umweltbehörde Ibama verhängt.

Ein wichtiger Aspekt der aktuellen Situation ist, dass der Cerrado, eine Region der Feuchtsavannen im Südosten Brasiliens, trotz eines Rückgangs der Entwaldung um 41 Prozent im Vergleich zu 2023, die am stärksten betroffene Region bleibt. Hier wurden rund 652.000 Hektar verloren. Außerdem ist alarmierend, dass zwei Drittel der verlorenen Vegetationsfläche im Amazonasgebiet liegen.

Langfristige Rückgänge und globale Herausforderungen

Insgesamt entspricht die Entwaldung zwischen 2019 und 2024 einer Fläche von 9,88 Millionen Hektar, was der Größe Südkoreas entspricht. Diese Massnahmen stehen im Kontext der ehrgeizigen Ziele von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, der „Null-Abholzung“ bis 2030 anstrebt. Dennoch haben Umweltschützer erhebliche Bedenken, ob Brasilien dieses Ziel erreichen kann, insbesondere in Anbetracht der langfristigen Rückgänge in der Waldfläche.

Die Probleme der Abholzung sind nicht auf Brasilien beschränkt; global gesehen verschwanden 2018 etwa 12 Millionen Hektar Waldfläche, wobei Brasilien alleine etwa 1,6 Millionen Hektar Primärwald verlor, hauptsächlich für Viehzucht, Bergbau und Sojaanbau. So warnen viele Umweltaktivisten, dass, wenn diese Trends anhalten, der Regenwald, der ein entscheidender Teil des globalen Klimasystems ist, stark gefährdet bleibt. Dies wird zusätzlich durch die jüngsten politischen Entwicklungen in Brasilien, wie den umstrittenen Maßnahmen von ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro, verstärkt.

Initiativen zur Rettung der Wälder

Zusätzlich fließen Initiativen wie „30×30“, die darauf abzielt, 30 Prozent der Emissionsziele des Pariser Klimaabkommens durch nachhaltige Forstwirtschaft zu erreichen, in den Kontext der aktuellen Abholzungsbewegungen. Umweltschützer warnen, dass primäre Wälder, die oft Hotspots für Biodiversität sind, stärker geschützt werden müssen. Solche Wälder beherbergen nicht nur geschützte, sondern auch unbekannte Arten, die dringend Schutz benötigen.

Angesichts dieser komplexen Herausforderungen stehen Brasilien und die internationale Gemeinschaft vor der Aufgabe, dringende Maßnahmen zur Bekämpfung der Entwaldung und zur Erhaltung der Natur zu ergreifen. Der Amazonas-Regenwald, als einer der bedeutendsten Ökosysteme der Erde, trägt sowohl zum Klimaschutz als auch zur Erhaltung der globalen Biodiversität bei. Daher bleibt es unerlässlich, an einem Strang zu ziehen, um die bedrohten Wälder zu schützen. Mehr über die Thematik erfahren Sie bei Spiegel Online und National Geographic.

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Ort Brasilien
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