Boxerin Khelif im Gender-Streit: Olympiasiegerin vor dem Aus!

Imane Khelif, Olympiasiegerin 2024, wird nach Geschlechtstest-Kontroversen vom Eindhoven Box Cup ausgeschlossen.
Imane Khelif, Olympiasiegerin 2024, wird nach Geschlechtstest-Kontroversen vom Eindhoven Box Cup ausgeschlossen. (Symbolbild/DNAT)

Eindhoven, Niederlande - Imane Khelif, eine algerische Boxerin, steht im Mittelpunkt eines umstrittenen Themas, das die Welt des Sports polarisiert. Laut einem Bericht von Dr. Lal PathLabs weist Khelif XY-Chromosomen auf, was auf eine männliche genetische Natur hindeutet. Der Boxverband World Boxing plant nun verpflichtende Geschlechtertests, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten. Khelif, die bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris Gold im Wettbewerb der Frauen erwartet, wurde jedoch vom Eindhoven Box Cup (5. bis 10. Juni) ausgeschlossen und muss sich einem Chromosomentest unterziehen, um ihre Teilnahmeberechtigung nachzuweisen. Dies berichtet der exxpress.

Die Kontroverse um Khelif zieht sich weiter: Bei Chromosomentests während der Weltmeisterschaften 2022 und 2023 wurden bei ihr männliche Karyotypen festgestellt. Diese Ergebnisse führten zu ihrer Disqualifikation von den IBA-Weltmeisterschaften. Dennoch erlaubte das Internationale Olympische Komitee (IOC) Khelif und der taiwanesischen Boxerin Yu Ting Lin, die ebenfalls unter Verdacht steht, an den Olympischen Spielen 2024 teilzunehmen. Während Khelif 14,7 nmol/L Testosteron aufwies – der Höchstwert für Frauen liegt bei 3 nmol/L – unterstützen Organisationen wie GLAAD und interACT ihre Identität als Frau und erkennen Khelif nicht als transgender oder intersexuell an, wie der Sporting News berichtet.

Die Hintergründe der DSD-Diskussion

Diese Situation ist eingebettet in eine größere Debatte über Athletinnen mit Abweichungen in der sexuellen Entwicklung (DSD), die im Sport zunehmend umstritten sind. Viele Athleten mit DSD, wie die namibische 200-m-Läuferin Beatrice Masilingi, sehen sich gezwungen, Testosteron-Blocker zu nehmen, was ihre sportlichen Leistungen negativ beeinflussen kann. Die Einführung von Regelungen, die DSD-Athleten betreffen, hat bereits zu Spannungen innerhalb des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und der internationalen Boxgemeinschaft geführt, wie in einem Artikel von Sportschau verdeutlicht wird.

Das IOC hat sich in der Vergangenheit gegen Geschlechtstestings ausgesprochen, da diese als nicht legitim betrachtet werden. Laut IOC-Präsident Thomas Bach ist der Fall Khelif kein DSD-fall und bekräftigt, dass sowohl Khelif als auch Lin Frauen sind. Kritiker dieser Sichtweise argumentieren, dass die Integration von DSD-Athleten in die Frauenkategorie die Wettbewerbsintegrität gefährden könnte. Die Diskussion um die Teilhabe von Athleten mit männlichen Chromosomen in Frauenwettbewerben stellt nicht nur rechtliche, sondern auch ethische Fragen in den Vordergrund.

Die künftige Vorgehensweise des Internationalen Boxverbands und ähnliche Institutionen bleibt entscheidend für die Integration von Athletinnen mit DSD in den Sport. Der World Boxing kündigte an, dass die neue Richtlinie für Geschlechtstests am 1. Juli in Kraft tritt. Khelif erhielt bereits die Mitteilung, dass sie ohne den Nachweis ihrer Geschlechtsidentität nicht in der weiblichen Kategorie an Wettkämpfen teilnehmen kann. Dies bringt die Frage der Gleichberechtigung im Sport erneut auf den Tisch und verdeutlicht die Komplexität der Gender-Diskussion im professionellen Sport.

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Ort Eindhoven, Niederlande
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