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Im Grazer Schauspielhaus fand am 14. Februar 2025 die mit Spannung erwartete Premiere des Dramas „Iokaste“ von Roland Schimmelpfennig statt. Dieses Stück beleuchtet die tragische Geschichte einer Mutter, die in einem erbitterten Konflikt zwischen ihren Söhnen Eteokles und Polyneikes gefangen ist, die um die Herrschaft über ihre Heimatstadt Theben kämpfen. Trotz Iokastes eindringlicher Bitte um Frieden scheinen die Brüder unversöhnlich. Wie die Krone berichtete, wird der griechische Mythos mit modernen Konflikten verwoben und thematisiert die universellen Fragen von Macht und Krieg und deren verheerenden Auswirkungen auf die Zivilisation.
Theater mit Konsequenzen
Der Autor Schimmelpfennig stellt in seinem Stück fest: „Niemand hatte je eine Wahl“, was die zyklische Natur von Gewalt und Konflikten verdeutlicht. Eteokles und Polyneikes beschuldigen sogar ihre Mutter, die Ursachen für ihren Krieg zu sein, während Gewalt im Hintergrund anklopft. Die Inszenierung der Regisseurin Anne Bader bringt den Text durch klare, konzentrierte Darstellungen eindringlich zur Geltung. „Iokaste“ endet in düsterer Tragik, während die Mutter ihre Söhne unter den Trümmern sucht, wie auch die 5Min kommentierte.
Die Besetzung, mit Karola Niederhuber als Iokaste, Robert Maximilian Rausch als Eteokles und Mario Lopatta als Polyneikes, überzeugte durch ihre starke Darstellung, die die inneren Konflikte der Charaktere spürbar machten. Die spürbare Resignation Iokastes und die unerschütterlichen Einstellungen ihrer Söhne lassen den Zuschauer nicht unberührt zurück. Durch diese kraftvolle Darbietung zeigt das Stück, wie auch in der Antike persönliche und familiäre Konflikte oft zu größeren Katastrophen führen, die bis heute aktuell sind. Mit nur 70 Minuten Spielzeit gelingt es „Iokaste“, auf eindringliche Weise zum Nachdenken anzuregen.
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