Bei einem alarmierenden Vorfall in Spanien führt der Einsatz von Minoxidil – einem Medikament zur Bekämpfung von Haarausfall – zu einem besorgniserregenden Phänomen: Bei Kleinkindern wird das sogenannte „Werwolf-Syndrom“ ausgelöst, welches sich in einem übermäßigen Haarwuchs äußert. Diese Entdeckung basiert auf einer Untersuchung, die ursprünglich durch einen Einzelfall eingeschränkt war, doch nun offenbarte sie ein weitreichendes Problem. Betroffene Eltern berichten, dass ihre Babys ungewöhnlich starkes Haarwachstum aufweisen, was zu großer Besorgnis führt, wie die spanische Zeitung El País schrieb.
Die erschreckenden Symptome
Die Symptome treten in Form von übermäßigem Haarwuchs am Körper auf – betroffen sind nicht nur das Gesicht, sondern auch der Rücken und die Beine. Ähnlich äußerten sich zahlreiche betroffene Familien. Eine Mutter beschrieb, wie ihr Sohn im Alter von nur sechs Monaten plötzlich einen Haarwuchs entwickelte, der ihn wie einen kleinen „Werwolf“ erscheinen ließ. Ingesamt wurden laut Berichten mindestens 17 Fälle in Spanien dokumentiert, bei denen Kinder unter dieser seltenen Erkrankung, der Hypertrichose, leiden, die durch genetische Faktoren oder andere beeinflussende Elemente ausgelöst werden kann, wie heute.at berichtet.
Das Pharmakovigilanzzentrum von Navarra hat bei weiteren Untersuchungen festgestellt, dass die Babys über ihre Eltern, die Minoxidil verwenden, mit der Substanz in Kontakt gekommen sind. Dies geschah möglicherweise durch Hautkontakt oder durch Nahrungsaufnahme, da die kleinen Kinder dazu neigen, an der Haut ihrer Eltern zu saugen. In mindestens sechs weiteren Fällen konnte der Zusammenhang nachgewiesen werden, was die Anzahl seit der ersten Entdeckung auf insgesamt elf Babies ansteigen ließ.
In Reaktion auf diese besorgniserregenden Erkenntnisse hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) die Informationen auf Verpackungen von Minoxidil-haltigen Produkten aktualisiert. Die gute Nachricht ist, dass im Zuge der Beendigung der Anwendung dieser Lotionen die Symptome bei den betroffenen Kindern wieder zurückgingen. Dies ist jedoch nicht die einzige Problematik im Zusammenhang mit Minoxidil; bereits 2019 kam es zu einer ähnlichen Situation, als ein Medikament gegen Sodbrennen nicht deklarierte Mengen von Minoxidil enthielt, was ebenfalls Kinder beeinträchtigte.
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