
Ein bedeutender Fortschritt im Bereich der Alzheimer-Behandlung zeichnet sich ab: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das Alzheimer-Medikament Lecanemab, bekannt unter dem Handelsnamen Leqembi, zur Behandlung von leichter kognitiver Beeinträchtigung und leichter Demenz in den frühen Stadien der Krankheit empfohlen. Dies wurde ermöglicht, nachdem die Experten der EMA im November 2024 bestätigt hatten, dass die Vorteile des Medikaments die potenziellen Risiken schwerer Nebenwirkungen überwiegen. In den USA wurde Lecanemab bereits im Januar 2023 zugelassen, während die europäische Entscheidung auf eine erneute Überprüfung durch die Hersteller Biogen und Eisai zurückgeht, die auf eine frühere Ablehnung reagierten, bei der die erwartete Wirkung die Risiken nicht aufwog, wie ZDF berichtete.
Wirkung und Nebenwirkungen von Lecanemab
Lecanemab ist ein monoklonaler Antikörper, der darauf abzielt, Ablagerungen von Beta-Amyloid-Plaques im Gehirn zu reduzieren – einem Hauptverursacher von Alzheimer. Diese Methode gilt als bahnbrechend, da sie erstmals an den zugrunde liegenden Krankheitsprozessen ansetzt, während andere Alzheimer-Therapien lediglich Symptome behandeln. Trotz der Hoffnung, die das Medikament weckt, ist es nur für eine begrenzte Patientengruppe geeignet, insbesondere für jene, die keine oder nur eine Kopie des genetischen Risikofaktors Apolipoprotein E4 tragen. Bei etwa 25% der Patienten traten während der Behandlung infusionsbedingte Reaktionen wie Schüttelfrost und Übelkeit auf, und einige erlitten schwerere Nebenwirkungen wie Hirnödeme und Blutungen, wie von oe24 berichtet.
Die EMA hat auch strenge Auflagen für die Anwendung von Lecanemab erlassen, einschließlich eines kontrollierten Zugangsprogramms, um sicherzustellen, dass nur geeignete Patienten behandelt werden. Regelmäßige MRT-Untersuchungen sind ebenfalls erforderlich, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen. Während die Zulassung des Medikaments einen Lichtblick für Alzheimer-Patienten darstellt, bleibt die Frage der Kostenübernahme durch die Krankenkassen offen, was die Zugänglichkeit des Medikaments zusätzlich einschränken könnte.
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