Der Media Forward Fund (MFF) hat in seiner aktuellen Förderrunde mehrere innovative Medienprojekte unterstützt. Zu den geförderten Initiativen zählt das inklusive Medium "andererseits", das Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt, um hochwertigen Journalismus zu betreiben. Die Jury lobte "andererseits" dafür, dass es echten inklusiven Journalismus unter anspruchsvollen Qualitätskriterien schafft, und erklärte, dass mit der Förderung die zahlenden Abonnenten verdreifacht werden sollen, was durch Relaunches der Newsletter und neue Social-Media-Formate geschehen soll, wie Kleine Zeitung berichtete.
Ein weiteres gefördertes Projekt ist das investigativjournalistische Format "Dossier", das plant, seine Rechercheergebnisse auf Theaterbühnen interaktiv zu präsentieren. Dieses "slow journalism" Konzept könnte ein neues journalistisches Genre schaffen und die Zuschauer gezielt ansprechen. Der MFF stellt dabei insgesamt neun Millionen Euro bereit, die speziell Medien zugutekommen sollen, die unterversorgte Zielgruppen ansprechen, um den Zugang zu Journalismus zu erleichtern.
Technologischer Einfluss auf den Journalismus
Die Rolle des Journalismus verändert sich zudem durch technologische Entwicklungen, wie die beiden Professoren der LMU, Constanze Rossmann und Thomas Hanitzsch, erörtern. Das Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung (IfKW) feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und reflektiert die tiefgreifenden Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich gebracht hat. Oftmals agieren soziale Medien als Plattformen für Desinformation und Hass, und auch Künstliche Intelligenz (KI) hat die Recherche- und Berichterstattung tiefgreifend beeinflusst. Diese Dynamiken stellen hohe Anforderungen an Journalisten, die nun stärker als je zuvor die Echtheit von Informationen überprüfen müssen, um Falschmeldungen zu vermeiden, wie LMU berichtet.
Während sich die Kommunikationsprozesse radikal vom traditionellen Modell hin zu einem mehrkanaligen Ansatz verändern, bleibt die Verantwortung für die Wahrhaftigkeit der Informationen entscheidend. Die Forscher betonen, dass trotz des technologischen Wandels und der Herausforderungen durch KI der menschliche Journalist weiterhin unverzichtbar bleibt, um Qualität und Glaubwürdigkeit zu gewährleisten.
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