Das österreichische Innenministerium bietet seit kurzem eine finanzielle Anreizmaßnahme für syrische Flüchtlinge an, die in ihr Heimatland zurückkehren möchten. Im Rahmen dieser Sonder-Zuwendung sollen bis zu 1000 Euro als Unterstützung für einen „neuen Start“ in Syrien bereitgestellt werden, wie die Bundesbetreuungsagentur (BBU) bestätigte. Neben dieser finanziellen Hilfe erhalten Rückkehrwillige auch Unterstützung bei der Organisation ihrer Heimreise sowie bei der notwendigen Beschaffung von Dokumenten. Dies wurde als gezielte Maßnahme ins Leben gerufen, um die Rückkehr von Syrern zu fördern, nachdem das Assad-Regime gefallen ist, berichtet vol.at.
Verstärkte Anfragen und Kritik
Die BBU meldet einen Anstieg an Anfragen von syrischen Flüchtlingen, die sich über die Rückkehrmöglichkeiten informieren. Viele von ihnen beobachten derzeit die unsichere Lage in ihrem Herkunftsland und sind unschlüssig, ob sie tatsächlich zurückkehren sollen. Dennoch gibt es gezielte Anreize via soziale Medien und die offiziellen Seiten des Innenministeriums, um die Heimkehr zu fördern. Innenminister Gerhard Karner äußerte, dass sowohl die Organisation von Rückflügen als auch die Unterstützung für kriminell gewordene oder nicht integrierte Personen im Fokus stehe, jedoch immer unter der Voraussetzung einer stabilen Sicherheitslage in Syrien, wie tt.com berichtet.
Die Maßnahmen stießen auf Kritik, insbesondere von Wiener Erzbischof Christoph Schönborn, der die Reaktionen der Bundesregierung auf den Regimewechsel als bestürzend empfand. In seiner Kolumne merkte er an, dass anstatt Hoffnung und Unterstützung zu bieten, die ersten Meldungen ein „Abschiebungsprogramm“ seien, was bei vielen Syrern Verzweiflung auslöse. Schönborn forderte eine individuellere Prüfung der Asylansprüche und kritisierte die generelle Panikmache rund um das Thema Rückkehr.
