
In der Zeit zwischen den Jahren, auch als Rauhnächte bekannt, gibt es zahlreiche Bräuche und Aberglauben, die zur Tradition dieser besonderen Zeit gehören. Ein weit verbreiteter Volksglaube besagt, dass während der Rauhnächte keine Wäsche gewaschen werden sollte, da dies böse Geister heraufbeschwören könnte. Dieser Aberglaube zielt darauf ab, Unheil und Tod fernzuhalten, wie Merkur berichtet.
Die Rauhnächte umfassen die Zeit von Weihnachten bis zum Dreikönigstag. Diese zwölf Nächte haben ihren Ursprung in der Lücke zwischen dem Mond- und Sonnenkalender, die auf die Differenz von 354 Tagen im Mondjahr zurückzuführen ist. Jene Zeit galt historisch als gefährlich, da man glaubte, dass Dämonen während dieser Nächte auf den Himmel zogen und Unheil brachten. Eine makabre Variante des Aberglaubens besagt, dass Geister Laken stehlen, um sie als Leichentücher zu verwenden. Um dennoch mit stark verschmutzter Wäsche, wie beispielsweise einer Weihnachtstischdecke, umzugehen, empfiehlt es sich, den Wäschetrockner zu nutzen, da dieser nicht von Geistern befallen wird.
Traditionen und Bräuche der Rauhnächte
Die Rauhnächte sind nicht nur mit unheimlichen Glaubensansätzen verbunden, sondern auch mit einer Vielzahl von Mythen, Bräuchen und rituellen Handlungen. Tagesschau berichtet, dass die Zeit zwischen Weihnachten und Dreikönig viele Menschen dazu anregt, besinnliche Rituale durchzuführen. In dieser Zeit wird auch eine „wilde Jagd“ erwähnt, angeführt von der zweigesichtigen Göttin Perchta, und Gruppen wie die Brucker Perchten stellen diese Dämonen in lebendigen Darstellungen dar.
In jüngerer Zeit haben die Rauhnächte vermehrt Aufmerksamkeit in der Gesellschaft erlangt. Regale in Buchhandlungen sind mit Ratgebern zu den Rauhnächten gefüllt, und die sozialen Medien sind voller Anleitungen zum Räuchern und für spirituelle Rituale. Psychologin Tanja Köhler merkt an, dass diese Rituale einen positiven psychologischen Effekt haben können, da sie den Menschen helfen, ihre Ziele zu fokussieren. Laut Religionshistorikerin Claudia Jetter hängt der Anstieg des Interesses an den Rauhnächten mit dem Bedürfnis nach Spiritualität in einer individuelleren Gesellschaft zusammen.
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