Ein französisches Gericht hat am Freitag drei Rugby-Spieler wegen einer schrecklichen Gruppenvergewaltigung zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Der Fall, der sich 2017 ereignete, betrifft einen 20-jährigen Studenten, der die Männer nach einem Rugby-Spiel in Bordeaux in einer Bar kennengelernt hatte. Die Täter, darunter der Ire Denis Coulson und der Franzose Loïck Jammes, wurden zu 14 Jahren Haft verurteilt, während der Neuseeländer Rory Grice für zwölf Jahre ins Gefängnis muss. Auch der Ire Chris Farrell erhielt eine vierjährige Strafe, davon zwei Jahre auf Bewährung. Dylan Hayes, ebenfalls aus Neuseeland, bekam eine zweijährige Bewährungsstrafe, da er die Tat zumindest teilweise beobachtet hatte. Laut Berichten von krone.at war das Opfer stark betrunken, als die Tragödie eintrat, und wachte am nächsten Morgen nackt in einem Hotelzimmer auf.
In einem anderen wichtigen Urteil hat das Oberste Gericht in Neuseeland entschieden, dass das bestehende Wahlrecht ab 18 Jahren altersdiskriminierend sei. Dies könnte zu einer Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre führen, wie nun mehrerer Berichte zutage fördern, darunter srf.ch. Premierministerin Jacinda Ardern hat angekündigt, einen entsprechenden Gesetzesentwurf in das Parlament einzubringen. Eine Gruppe junger Aktivisten, die sich "Make it 16" nennt, hat in den letzten zwei Jahren für diese Veränderung gekämpft und argumentiert, dass jüngere Menschen stärker in Entscheidungen einbezogen werden sollten, die ihre Zukunft betreffen, insbesondere in Bezug auf Klimapolitik. Das Gericht stellte fest, dass die Menschenrechte junger Neuseeländerinnen und Neuseeländer verletzt würden und forderte eine Reform des Wahlrechts.
Gesetzgeber unter Druck
Das Urteil zwingt die Gesetzgeber, eine Änderung des Wahlalters in Erwägung zu ziehen. Zwar muss jede Änderung mit einer 75-prozentigen Mehrheit im Parlament verabschiedet werden, doch die Labour-Partei, die die Regierung stellt, wird voraussichtlich hinter der Premierministerin stehen. Dem gegenüber steht die konservative National-Partei, die eine Senkung des Wahlalters ablehnt und argumentiert, dass viele Länder bereits ein Wahlalter von 18 Jahren haben. Die Debatte um das Wahlrecht für jüngere Bürger könnte somit eine spannende politische Dynamik in Neuseeland entfachen, während sich die Diskussion um den Fall der Rugby-Spieler in Frankreich weiterhin in den Medien hält.