In Ungarn hat die katholische Bischofskonferenz einen Wechsel im Generalsekretariat vollzogen. Der 47-jährige Gabor Nemeth wurde während der Vollversammlung am 3. und 4. Dezember 2024 in Budapest zum neuen Generalsekretär gewählt. Er folgt auf Tamás Toth, der nach mehr als sechs Jahren im Amt zurücktrat. Nemeth bringt umfangreiche Erfahrungen mit; seit 2018 war er Büroleiter im Generalsekretariat und unterrichtet an der Katholischen Peter-Pazmany-Universität in Budapest. Toth hatte die Konferenz im Vorfeld von Papst Franziskus' Besuch in Ungarn geleitet, der großen Medienaufmerksamkeit widmete.
Die Hintergründe von Toths Rücktritt sind jedoch uneinheitlich. Laut ungarischen Medien war er in einen Skandal verwickelt, der Vorwürfe gegen einen Priester aus der Erzdiözese Kalocsa-Kecskemet betrifft, was zu seiner Suspendierung führte. Der neue Generalsekretär Nemeth wird somit in eine heikle Phase der ungarischen Kirche eintreten, die von verschiedenen Missbrauchsskandalen geprägt ist, wie Kathpress berichtet.
Vorbereitung für den Papstbesuch
Vier Monate nach dem Rücktritt wird Papst Franziskus am Freitag zu einem dreitägigen Besuch in Ungarn erwartet. Tamás Toth, der bis dahin als Generalsekretär fungierte, hatte die Organisation des Programms geleitet und die Vorbereitungen als sehr gelungen beschrieben. In einem Interview mit Radio Vatikan äußerte er sich auch über die Stimmung im Land und die Sensibilität der Medien bezüglich des Besuchs. Eingehend thematisierte er die Bedeutung dieses Besuchs als ein Zeichen für die katholische Gemeinschaft in Ungarn und für den Frieden, besonders im Licht der aktuellen geopolitischen Spannungen in der Region, insbesondere aufgrund des Ukraine-Kriegs., wie Vatican News berichtet.
Die Vorbereitungen beinhalten auch eine Begegnung mit Flüchtlingen, wobei erwartet wird, dass auch viele aus der Ukraine teilnehmen, die in Ungarn Zuflucht gefunden haben. Die Erwartungen an diesen Pastoralbesuch sind hoch, da die ungarische katholische Kirche hofft, dass er als Zeichen der Einheit und des Friedens verstanden wird. Toth betonte, dass dieser Besuch nicht nur eine Investition in die Gegenwart sei, sondern auch die Zukunft der Kirche in Ungarn stärken könnte.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung