
Die Vereinten Nationen haben eine Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung eines internationalen Vertrags zum Schutz der Menschenrechte älterer Menschen ins Leben gerufen. Diese Entscheidung wurde von der Seniorenbundpräsidentin Ingrid Korosec begrüßt, die die Benachteiligung älterer Menschen aufgrund demografischer Entwicklungen anprangert. Der Vertrag, so Korosec, soll ein rechtliches Rahmenwerk gegen altersbedingte Diskriminierung schaffen und zügig erstellt werden. Besonders wichtig ist es ihr, dass dieser Vertrag nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch in der Praxis umgesetzt wird. OTS berichtet, dass …
Dennoch bestehen weltweit Schutzlücken für die Rechte älterer Menschen. Eine Untersuchung der Themen Alter und Diskriminierung zeigt, dass viele ältere Menschen im Alltag mit Herausforderungen konfrontiert sind, die oft aus negativen Altersbildern resultieren. Diese Probleme und die Notwendigkeit einer rechtlichen Absicherung wurden bereits im Jahr 2010 durch die Gründung der UN Open-ended Working Group on Ageing (OEWG-A) angegangen. Im Jahr 2023 führten das Deutsche Institut für Menschenrechte und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) mehrere Fachgespräche durch, um die Ergebnisse dieser Bemühungen zu dokumentieren und zu verbreiten. Das Institut für Menschenrechte erläutert, dass …
Fachgespräche zur Rechte älterer Menschen
Im Februar 2023 ging es in einem der Fachgespräche um das Recht auf Gesundheit für ältere Menschen. Experten stellten fest, dass der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen durch mehrere Faktoren eingeschränkt ist. Dazu gehören die Digitalisierung des Gesundheitswesens, die Rationierung teurer Medikamente und unzureichende Barrierefreiheit in medizinischen Einrichtungen. Besonders betroffen sind ältere Frauen sowie Menschen mit Behinderungen und Migrationshintergrund, die unter intersektionaler Diskriminierung leiden. Ein einheitlicher Rechtsrahmen könnte hier dringend notwendig sein, um die Rechte älterer Menschen durchzusetzen.
Ein weiterer Punkt, der in einem März 2023 begonnenen Fachgespräch zur sozialen Inklusion älterer Menschen diskutiert wurde, sind die Auswirkungen von Altersdiskriminierung auf Einsamkeit und soziale Isolation. Verinnerlichte negative Altersbilder behindern die Selbstwahrnehmung älterer Menschen und werden durch stereotype Darstellungen in den Medien weiter verstärkt. Hier besteht die Notwendigkeit, neue soziokulturelle Rollen für ältere Menschen zu entwickeln und deren Darstellung in der Öffentlichkeit zu verändern, um einerseits soziale Teilhabe zu fördern und andererseits das gesellschaftliche Miteinander zu stärken.
Ausblick und weitere Schritte
Die 13. Sitzung der OEWG-A fand im April 2023 in New York statt, wobei Brasilien und Portugal den Auftrag erhielten, partizipative Prozesse zur Schließung der Schutzlücken im internationalen Menschenrechtssystem anzustoßen. Die Dokumentation der Fachgespräche ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Rechte älterer Menschen nachhaltig zu stärken. Die Ergebnisse werden weiterhin verfolgt, um in zukünftigen Diskussionen Gehör zu finden und Maßnahmen zu ergreifen. Das Institut für Menschenrechte bietet weitere Informationen zu diesen Themen an.
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