Am 21. Dezember 2024 kam es zu einem tragischen Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, als der mutmaßliche Attentäter Taleb A. mit einem Auto in die Menschenmenge raste und dabei mindestens fünf Personen tötete und 235 verletzte. Die Zustände vor Ort sind von Trauer und Schock geprägt, denn gerade an Heiligabend kamen viele Bürger zusammen, um den Opfern zu gedenken. Blumen und Kerzen wurden am zentralen Gedenkort an der Johanniskirche niedergelegt, wie die Krone berichtete.
Taleb A., ein 50-jähriger Arzt saudi-arabischer Herkunft, lebte seit 2006 in Deutschland und war zuletzt als Facharzt für Psychiatrie tätig. In Interviewäußerungen hatte er sich als vehementer Kritiker des Islams präsentiert und äußerte sich zunehmend radikal auf sozialen Medien. Er war bereits in der Vergangenheit durch Drohungen und Störungen des öffentlichen Friedens aufgefallen, was jedoch nicht zu einer Einstufung als Gefährder führte. Die Ermittlungen zur Tatmotivation sind derzeit noch im Gange; der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Walter Nopens vermutet möglicherweise Unzufriedenheit über den Umgang mit Flüchtlingen, wie von ZDF berichtet.
Trauer und politische Reaktionen
Nach dem Anschlag ruft Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Zusammenhalt auf und betont, dass Hass und Gewalt nicht das letzte Wort haben dürfen. Die politische Stimmung ist angespannt, und während die AfD eine Kundgebung mit rund 3500 Teilnehmern abhielt, formierten sich 4000 Menschen in Magdeburg zu einer Menschenkette gegen die politische Vereinnahmung durch Rechte. Auch der Bürgermeister von Magdeburg bezeichnete die Tat als Katastrophe für Stadt und Land, während der Täter weiterhin in Untersuchungshaft sitzt und die Fallchronologie erstellt wird, um die Trefferlage zu klären.
Um die Opfer zu gedenken, plant das Theater Magdeburg ein Konzert, bei dem 200 kostenfreie Karten für Betroffene und erste Helfer zur Verfügung gestellt werden, um die Gemeinschaft in dieser schweren Zeit zu stärken. Die Ermittlungen intensivieren sich, da auch das Bundeskriminalamt und die Innenministerien in mehreren Bundesländern auf die Vorgeschichte von Taleb A. blicken, beispielsweise auf seine bisherigen Auffälligkeiten und das Fehlen einer sofortigen Gefährderansprache.
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