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In Mecklenburg-Vorpommern wird derzeit vor höheren Wasserständen an der Ostseeküste gewarnt. Der Wetterdienst hat Alarm geschlagen, nachdem die Pegelstände bereits am Freitagabend begonnen haben zu steigen. Laut dem NDR gilt die Sturmflutwarnung für die gesamte Ostseeküste, von der Kieler Bucht in Schleswig-Holstein bis zum kleinen Haff in Mecklenburg-Vorpommern. Insbesondere Stralsund wird voraussichtlich stärker betroffen sein als Wismar.
Der Bundesanstalt für Wasserbau (BSH) geht davon aus, dass die Pegelstände westlich und östlich von Rügen sowie in der Lübecker Bucht zwischen 0,5 und 1 Meter über dem Mittelwasser liegen werden. Für die Kieler Bucht werden möglicherweise bis zu 95 Zentimeter über dem mittleren Wasserstand prognostiziert. In Koserow auf Usedom ist ein Maximum von 1,15 Metern zu erwarten.
Messstationen und Wasserstandsdaten
Messstationen in der Region, unter anderem in Wismar, Warnemünde, Althagen, Barth, Stralsund, Sassnitz und Greifswald, erfassen kontinuierlich die aktuellen Pegelstände. Die Definitionen von „Mittleres Niedrigwasser“ (MNW) und „Mittleres Hochwasser“ (MHW) sind für die Bevölkerung besonders wichtig. Für Warnemünde liegt das MNW bei 407 cm und das MHW bei 617 cm. Der höchste Hochwasserstand wurde dort mit 770 cm am 13. November 1872 verzeichnet, während der niedrigste Wasserstand mit 332 cm am 18. Oktober 1967 gemessen wurde.
Die Sturmflut-Klassen, die zur Einschätzung der aktuellen Lage herangezogen werden, reichen von einer Sturmflut mit 1,00 bis 1,25 m über dem mittleren Wasserstand bis zu sehr schweren Sturmfluten von über 2,00 m. Bei Hochwasser warnen verschiedene Institutionen, darunter Hochwasserzentralen, Bund, Länder und Polizei, die Bevölkerung über diverse Medien wie Radio, Fernsehen und Social Media.
Die letzte schwere Sturmflut im Oktober verursachte Schäden in Höhe von 56 Millionen Euro. Davon benötigt die Stadt Sassnitz 42 Millionen Euro für die Wiederherstellung ihrer Infrastruktur sowie 6 Millionen Euro zur Behebung von Sandverlusten an Stränden und Dünen durch künstliche Aufspülungen, wie die Ostsee-Zeitung berichtet.
Die meteorologischen Bedingungen tragen zur aktuellen Sturmflutwarnung bei, da starke bis stürmische Böen aus westlicher bis nördlicher Richtung wehen. In Greifswald könnte das Sperrwerk geschlossen werden, um mögliche Schäden zu minimieren.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
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