In einer von ARTE initiierten Umfrage wurden die Stimmungslage der Europäerinnen und Europäer kurz vor den Europawahlen 2024 untersucht. Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit einem Partnernetzwerk aus führenden europäischen Medien beim französischen Marktforschungsinstitut BVA Xsight in Auftrag gegeben. Insgesamt wurden 22.726 europäische Bürgerinnen und Bürger ab einem Alter von 15 Jahren online befragt.
Die Umfrage konzentrierte sich auf drei Hauptthemenbereiche: die allgemeine Stimmungslage der EU-Bürger kurz vor den Europawahlen, persönliche Ansichten zur EU in Bezug auf Gesundheit, individuelle wirtschaftliche Situation, Zugehörigkeitsgefühl und Einflussmöglichkeiten sowie Fragen zur Migration. Insbesondere wurde nach der Meinung der Teilnehmenden zum Krieg in der Ukraine sowie zu den Wahlkampfthemen Klima und Umwelt gefragt.
Einige interessante Ergebnisse der Umfrage sind hervorzuheben. Zum einen ist das Interesse an den Europawahlen in Deutschland mit 73% etwas höher als der europäische Durchschnitt von 70%. In Frankreich und Belgien liegt das Interesse mit 52% hingegen etwas niedriger. Des Weiteren betrachten sich die Teilnehmenden in erster Linie als Bürger und Bürgerinnen ihrer eigenen Länder. Nationale Interessen haben dementsprechend einen Einfluss auf ihr Wahlverhalten, wobei der Durchschnitt bei 62% liegt. In Frankreich und Deutschland liegt dieser Wert lediglich bei 54% bzw. 55%.
Die Gesundheit steht für Europäerinnen und Europäer mit einem Durchschnittswert von 41% an erster Stelle, wobei Länder wie Griechenland mit 61% eine besonders hohe Bedeutung beimessen. Im Osten und Süden Europas ist die Sorge um die Gesundheit besonders präsent, während in Deutschland und Frankreich andere Themen wie der Krieg in der Ukraine stärker wahrgenommen werden.
Es gibt auch deutliche Unterschiede zwischen West- und Osteuropa hinsichtlich der Sorgen und Meinungen zu politischen Themen. In osteuropäischen Ländern ist der Krieg in der Ukraine die primäre Sorge, während in Westeuropa die Angst vor einem Kaufkraftverlust ausgeprägter ist. Die Befragten befürworten generell eine starke gemeinsame Verteidigungspolitik und Verhandlungen über einen Waffenstillstand mit Putin, sind jedoch zurückhaltend, was ein militärisches Eingreifen betrifft.
Insgesamt verdeutlicht die Umfrage, dass die Europäerinnen und Europäer kurz vor den Europawahlen insbesondere die Themen Gesundheit, Sicherheit und wirtschaftliche Stabilität im Blick haben. Die Ergebnisse der Umfrage werden in den kommenden Wochen von „ARTE Europa – Die Woche“ präsentiert und in das ARTE Journal sowie die Sondersendung des ARTE Journal am Wahlabend einfließen. Dadurch sollen die Wahlergebnisse aus allen 27 Mitgliedstaaten der EU analysiert und live aus Brüssel und anderen Hauptstädten Europas berichtet werden.
Hier ist eine Tabelle, die einige relevante Informationen aus der Umfrage zusammenfasst:
| Thema | Ergebnis |
|———————-|——————————————|
| Interesse an den Europawahlen | Deutschland: 73% (über dem Durchschnitt) |
| | Frankreich: 52% (unter dem Durchschnitt) |
| Bürgerliche Identität | Durchschnitt: 62% |
| | Frankreich: 54% |
| | Deutschland: 55% |
| Gesundheit | Durchschnitt: 41% |
| | Griechenland: 61% |
| Krieg in der Ukraine | Durchschnitt: 38% |
| | Polen: 59% |
| | Deutschland: 44% |
| | Frankreich: 27% |
| Kaufkraftverlust | Durchschnitt: 24% |
| | Frankreich: 40% |
| | Deutschland: 15% |
Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit einem Partnernetzwerk aus sieben führenden europäischen Medien durchgeführt, darunter „Le Soir“ (Belgien), „El Pais“ (Spanien), „Kathimerini“ (Griechenland), „Telex“ (Ungarn), „Internazionale“ (Italien), „Gazeta Wyborcza“ (Polen) sowie das Magazin „IR“ (Lettland). Diese Partner veröffentlichen seit November 2022 das rein digitale Nachrichtenmagazin „ARTE Europa – Die Woche“, das samstags auch auf arte.tv über europabezogene Themen informiert. Weitere Informationen zur Umfrage und zur Berichterstattung finden Sie in der Pressemappe EUROPA 2024 und in der ARTE-Mediathek unter arte.tv/europa2024.
Quelle: ARTE G.E.I.E. / ots