
Der Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar hat seine Direktkandidatur für die Bundestagswahl in Berlin-Pankow verloren. Der Kreisverband entschied sich am Mittwochabend gegen ihn. Gelbhaar war erst Mitte November mit bemerkenswerten 98,4 Prozent der Stimmen zum Direktkandidaten gewählt worden.
Hinter dem plötzlichen Meinungswechsel stehen mehrere Vorwürfe sexueller Belästigung, die von mehreren Frauen gegen Gelbhaar erhoben wurden. Der Politiker selbst weist die Vorwürfe als „frei erfunden“ zurück und setzt sich juristisch zur Wehr. Auch einen „Antrag auf einstweilige Anordnung“ stellte er, der jedoch vom Landesschiedsgericht abgelehnt wurde.
Neuordnung im Kreisverband
Nach der Entscheidung über Gelbhaar hat der Kreisvorstand der Grünen in Berlin-Pankow eine neue Versammlung einberufen, um erneut über ihren Bundestagskandidaten zu entscheiden. Obwohl der Kreisvorstand Gelbhaar nahelegte, auf seine Kandidatur zu verzichten, hielt dieser weiterhin an seinem Vorhaben fest. Bei der Wahlversammlung treten nun mindestens drei Bewerber an, darunter Gelbhaar sowie Reginald Grünenberg und Julia Schneider.
Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf die internen Machtkämpfe innerhalb der Partei und die Herausforderungen, vor denen die Grünen aktuell stehen. Die Entwicklungen um Stefan Gelbhaar sind in den Medien und der politischen Landschaft aufmerksam verfolgt worden, unter anderem von der Berliner Zeitung und der Süddeutschen Zeitung.
- Übermittelt durch West-Ost-Medien
Ort des Geschehens
Details zur Meldung