Das Weihnachtsmärchen auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt bekommt einen bitteren Beigeschmack. Statt sanfter Weihnachtsklänge wie „Eine Muh, eine Mäh, eine Täterätätä“ oder „Kling, Glöckchen, klingelingeling“, hallten islamistische Rufe über den Markt. Letztes Adventswochenende verwandelte sich der Platz in ein unerwartetes Zentrum für politische Kundgebungen. Tausende Syrer kamen zusammen, um die Niederlage des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zu feiern. Doch unter dem Jubel mischten sich besorgniserregende Sprechchöre.
Zu diesen Sprechchören zählten „Allahu Akbar“-Rufe – Worte, die der Bedeutung nach „Allah ist groß“ bedeuten, aber oft von Islamisten als Gewaltaufruf genutzt werden. Wie Bild berichtete, bestätigte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei das Auftreten einer Demonstration mit rund 3000 bis 5000 Teilnehmern. Die Polizei wertet Videoaufnahmen aus, um Chöre zu übersetzen und deren Bedeutung zu bewerten.
Protest oder Provokation? Stimmen der Besorgnis
Politiker und Islam-Experten zeigen sich schockiert über die Ereignisse. Andrea Lindholz (CSU), Fraktionsvize, äußerte Verständnis für den Fall der Assad-Regierung, betonte jedoch, dass islamistische Parolen auf Weihnachtsmärkten absolut inakzeptabel seien. Ahmad Mansour, Extremismus-Experte und Psychologe, kritisierte die bewusste Nutzung von Weihnachtsmärkten für Demonstrationen als respektlos und geschmacklos.
Ein erhöhtes Sicherheitsrisiko?
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat bereits auf das gesetzliche Messerverbot für Weihnachtsmärkte hingewiesen. Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnt weiterhin vor einer erhöhten Gefährdungslage durch terroristische Organisationen, insbesondere den Islamischen Staat. Weihnachtsmärkte seien aufgrund ihrer Symbolik für christliche Werte ein ideales Ziel für islamistische Gewalttäter.
Weder die fröhliche Weihnachtsstimmung erhoffend, noch die düstere Bedrohung in den sozialen Medien ignorierend, müssen Besucher Vorsicht walten lassen. Das bedrohliche Potenzial für ideologisch motivierte Gewalt auf Weihnachtsmärkten ist laut Einschätzungen hoch. Wie Bild angibt, sollten Vorsichtsmaßnahmen erhöht werden, um ihre Beliebtheit als Symbol für westliche Kultur und Tradition zu schützen.
Angesichts dieser Verstrickungen steht die Frage im Raum, wie mit kulturellen Spannungen umgegangen und ein friedlicher Umgang sichergestellt werden kann. Weihnachtsmärkte als Orte der Freude dürfen nicht Schauplätze der Provokation werden.