
Inmitten der angespannten geopolitischen Lage hat Verteidigungsminister Boris Pistorius vor einer hybriden Bedrohung Deutschlands durch Russland gewarnt. In einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärte er, dass Kremlchef Wladimir Putin gezielte Angriffe auf die Infrastruktur des Landes plant und dazu auch soziale Medien nutzt, um gesellschaftliche Unsicherheiten zu schüren. „Wenn wir die Bedrohung ignorieren, weil sie uns Unbehagen bereitet, wird sie nicht kleiner, sondern größer“, so Pistorius. Diese Warnungen kommen zu einer Zeit, in der er auch die Notwendigkeit betont, sich militärisch zu wappnen, um auf mögliche Aggressionen vorbereitet zu sein. Laut lippewelle.de gehört es zu Putins Strategie, die Gesellschaft zu destabilisieren.
Deutschland rüstet auf
Pistorius ist überzeugt, dass Deutschland auf einem „guten Weg“ sei, die militärischen Fähigkeiten auszubauen. In diesem Jahr wurden 97 Großprojekte mit einem Gesamtwert von 58 Milliarden Euro initiiert, um die Lücken, die über Jahre entstanden sind, zu schließen. Dennoch erinnerte der Minister daran, dass die Lieferzeiten für Rüstungsmaterial, wie z.B. für Panzer und Marineeinheiten, erheblich sind. „Allein anhand der Lieferzeiten wird deutlich: Wir können die in den vergangenen 30 Jahren gerissene Lücken unmöglich in einer Wahlperiode schließen“, sagte er. Zudem bekräftigte er die Notwendigkeit, sich gemeinsam mit den NATO-Partnern auszurüsten, da ein möglicher Angriff Putins auf NATO-Gebiet nicht auszuschließen sei, wie er in einem Interview mit ZDF verdeutlichte.
Pistorius äußerte, dass man die nächsten drei bis fünf Jahre intensiv nutzen müsse, um sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Dazu zählt auch, dass die neu aufgestellte Litauen-Brigade 2027 einsatzbereit sein wird, um schnell vor Ort reagieren zu können. „Abschreckung ist das einzige wirksame Mittel, um sich gegen einen Aggressor zu positionieren“, erklärte er. Trotz der berechtigten Ängste einiger Bürger vor einer Aufrüstung, verdeutlichte Pistorius, dass die Geschichtserfahrung zeigen müsse, wie wichtig eine glaubhafte Verteidigungsbereitschaft ist.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung