
In Serbien finden seit Wochen anhaltende Proteste gegen die Regierung statt, die vor allem durch den tragischen Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad am 1. November 2024, bei dem 16 Menschen ums Leben kamen, ausgelöst wurden. Diese Protestbewegungen sind die größten, die das Land seit den 1990er Jahren erlebt hat. Zehntausende Menschen gehen regelmäßig auf die Straßen, um gegen Korruption und Misswirtschaft zu demonstrieren. Die Welle der Unzufriedenheit erreichte ihren Höhepunkt Mitte März 2025, als die Bürger ihren Unmut über die Regierung deutlich machten. Zuletzt blockierten Studenten in Belgrad und Novi Sad die Eingänge der öffentlich-rechtlichen Sender RTS und RTV, da sie sich von diesen institutionellen Medien ignoriert fühlen , berichtet die Krone.
Die Studenten errichteten Zelte vor den Sendergebäuden und kündigten eine längerfristige Blockade der Büros an. Diese entschlossene Aktion ist Teil einer breiteren Forderung nach mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in der Regierung. In ihren Protesten fordern sie nicht nur die Berichterstattung über die Missstände, sondern auch ein Ende der Korruption, die ihrer Meinung nach zur aktuellen Situation beigetragen hat. Präsident Aleksandar Vucic hat die Proteste als vom Ausland gesteuert bezeichnet und sieht sich zunehmend unter Druck , wie ZDF berichtet.
Politische Reaktionen und Unterstützung
Präsident Vucic reagierte auf den wachsenden Druck und organisierte eine Großkundgebung in Belgrad, auf der er die Gründung einer neuen politischen Bewegung ankündigte. Unterstützung erhielt er dabei von Milorad Dodik, dem bosnischen Serbenführer, der international mit einem Haftbefehl belegt ist. Vucic betonte in seiner Rede die Notwendigkeit, ein starkes Serbien zu bewahren und lud ehrliche Arbeiter und Bauern ein, jedoch nicht die "arroganten Politiker". In Verbindung damit äußerte Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban in einer Videobotschaft, dass "ausländische Mächte" versuchen würden, Einfluss zu nehmen , informiert das ZDF.
Am 1. April 2025 kam es nach einem Messerangriff auf eine Universitäts-Dekanin zu weiteren großen Protesten, was zeigt, dass die Unzufriedenheit in der Bevölkerung weiter wächst. Auch in Städten wie Novi Pazar demonstrierten zahlreiche Menschen gegen die Regierung. Die Proteste haben besonderes Gewicht erlangt, da sie nicht nur politischer Natur sind, sondern auch das Bedürfnis nach grundlegenden sozialen Veränderungen verdeutlichen , berichtet der Spiegel.
Die Lage in Serbien bleibt angespannt, und in den kommenden Wochen sind weitere Proteste gegen die Regierung geplant. Vor diesem Hintergrund scheint es, als ob die Bürger des Landes mobilisiert sind, um für ihre Rechte und eine bessere Zukunft zu kämpfen.
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