In einem beispiellosen Schritt hat der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol am Dienstagabend das Kriegsrecht ausgerufen, um das Land vor angeblichen Bedrohungen durch nordkoreanische Kräfte zu schützen. In einer live übertragenen Ansprache erklärte Yoon, dass diese drastische Maßnahme notwendig sei, um die "freie Republik Korea" vor einem "Verschwörung" der Opposition zu verteidigen, die, so behauptete er, versuche, die Demokratie zu untergraben. Dies ist das erste Mal seit über 40 Jahren, dass in Südkorea Kriegsrecht verhängt wird, seit das Land 1980 eine Militärdiktatur hinter sich ließ, wie auch die New York Times berichtete.
Die verhängten Maßnahmen sind weitreichend: Der Militärbefehlshaber, General Park An-Su, hat alle politischen Aktivitäten untersagt, was bedeutet, dass sowohl die parlamentarischen Tätigkeiten als auch öffentliche Versammlungen verboten sind. Auch die Medien unterliegen strenger Kontrolle des Kriegsrechtskommandos, berichtete Yonhap. Der Präsident forderte alle 300 Abgeordneten der Nationalversammlung zur Versammlung auf, um über die Aufhebung des Kriegsrechts zu diskutieren, nachdem die Opposition einen stark gekürzten Haushaltsentwurf durchgesetzt hatte, was zu einem heftigen politischen Streit führte.
Politische Spannungen und Reaktionen
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