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Ein mutmaßlicher terroristischer Anschlag erschütterte heute die Münchner Innenstadt. Ein 24-jähriger Mann aus Afghanistan fuhr mit einem Auto absichtlich in eine Menschenmenge und verletzte dabei mindestens 36 Personen, einige davon schwer, so die Informationen der Generalstaatsanwaltschaft München. Die Polizei geht von versuchtem Mord aus und vermutet ein islamistisches Motiv, da der Verdächtige kurz vor der Tat in sozialen Medien extremistisches Gedankengut postete. Laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hatte der Täter einen gültigen Aufenthaltstitel und war bis zuletzt rechtmäßig in Deutschland, was die Umstände seiner Motivation weiter kompliziert macht. Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter äußerte sich betroffen und sprach von mehreren schwerstverletzten Personen, darunter auch Kinder. Der Verletztenstand könnte sich noch verschlechtern, da einige in Lebensgefahr schweben, wie die Presse meldete, während sich die Polizei weiterhin am Tatort mit der Spurensicherung beschäftigt.
Die Reaktionen auf den Vorfall sind unübersehbar. Bundeskanzler Olaf Scholz versprach konsequente Maßnahmen zur Abschiebung nicht-deutscher Straftäter und untermauerte dies mit dem konkreten Fall des Tatverdächtigen. "Er wird abgeschoben, nachdem er verurteilt wird", erklärte Scholz. Ministerpräsident Markus Söder bezeichnete die Tat als einen Anschlag und forderte eine gründliche Untersuchung und entsprechende Konsequenzen. Auch der FC Bayern äußerte sich betroffen und sprach von einem schweren Schlag für die Stadt. "München ist unsere Heimatstadt, und unsere Heimat wurde heute schwer erschüttert", erklärte der Vereinspräsident Herbert Hainer in einer Mitteilung.
Die Hintergründe der Tat
Nach ersten Erkenntnissen war der Afghanische Täter 2016 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Deutschland gekommen und hatte sich über eine Berufsausbildung in Deutschland rechtmäßig aufgehalten. Innenminister Herrmann berichtete, dass sein Asylverfahren 2020 negativ abgeschlossen wurde, jedoch verzögert ausgeführt wurde, da das Abschiebeverfahren nicht stattfand. Die Taliban ihrerseits zeigen sich nun offen für eine Zusammenarbeit bei Abschiebungen, was auf die komplizierte berufliche Situation des mutmaßlichen Täters und den möglichen nächsten Schritten hinweist. Auch der afghanische Kulturverein in München hat sich von der Tat distanziert und betont, dass Gewalt keine Ausrede darstellt, und es sei eine Schande, dass Unschuldige verletzt wurden.
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