Die russische Regierungsstelle ist in Aufruhr, nachdem die stellvertretende Verteidigungsministerin Anna Ziwiljowa sensible Informationen über die Verluste russischer Soldaten im Ukraine-Krieg preisgegeben hat. Bei einer Anhörung in der Staatsduma gab sie bekannt, dass 48.000 Anträge auf DNA-Tests von Angehörigen vermisster Soldaten eingegangen sind. Diese Offenbarung fiel direkt in das Blickfeld des russischen Verteidigungsministeriums, welches bislang bemüht war, die tatsächlichen Verluste geheim zu halten. Laut Ziwiljowa werden DNA-Proben „völlig kostenfrei“ vom Innenministerium entnommen, und alle Anfragen werden in einer Datenbank erfasst, wie sie erläuterte. Als Ziwiljowa die Zahl nannte, reagierte der Chef des Verteidigungsausschusses, Andrej Kartapolow, sichtlich unbehaglich und forderte sie auf, diese Zahlen nicht publik zu machen, da es sich um „sehr sensible und vertrauliche“ Informationen handelt. Er betonte: „Wir sollten diese Zahlen in den endgültigen Dokumenten nirgendwo aufführen.“ Dies wurde von dem unabhängigen Medium Astra in einem Video festgehalten.
Familienangelegenheiten und Geheimnisse
Von besonderem Interesse ist die familiäre Verbindung Ziwiljowas zu Präsident Wladimir Putin, da sie offenbar die Tochter eines Cousins von ihm ist. Dies wirft Fragen über die interne Dynamik innerhalb der russischen Regierung auf und könnte die Motive hinter den veröffentlichten Informationen beeinflussen. Zudem ist der Druck auf das russische Verteidigungsministerium mächtig, da Journalisten und unabhängige Medien wie Mediazona und BBC News Russian externe Berechnungen veröffentlicht haben, die auf mindestens 80.973 gefallene Soldaten hinweisen, wobei die tatsächlichen Zahlen vermutlich viel höher liegen.
Die russische Regierung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die genauen Verlustzahlen im Ukraine-Krieg geheim zu halten. Dies führt zu einer Atmosphäre der Unsicherheit und des Zweifels unter den Familienangehörigen der Soldaten sowie in der allgemeinen Bevölkerung. Während Ziwiljowa in ihrem Statement versuchte, die Lage zu beruhigen, bleibt die Frage der tatsächlichen Verlustzahlen dennoch ein zentrales Thema, das die russische Öffentlichkeit beschäftigt, wie auch in den Berichten von fr.de und krone.at beschrieben wird.
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