
Am 23. März 2025 hat Meta, das Mutterunternehmen von Facebook und Instagram, angekündigt, in den USA auf professionelle Faktenchecker zu verzichten. Stattdessen wird ein neues System namens „Community Notes“ eingeführt, das nutzerbasierte Moderation ermöglichen soll.
Dieses innovative System zielt darauf ab, die bisherigen Faktencheck-Programme zu ersetzen. Nutzer sind nun dazu eingeladen, selbst falsche oder irreführende Aussagen zu kennzeichnen. Dessen ungeachtet befürchten einige Nutzer, dass die Vernichtung der professionellen Kontrolle zu einer Zunahme von Fehlinformationen und Propaganda führen könnte. Andere wiederum begrüßen diesen Schritt als einen Fortschritt in Richtung Meinungsfreiheit.
Details zu „Community Notes“
Die „Community Notes“ werden auf Plattformen wie Facebook, Instagram und Threads implementiert. Dabei gilt das System ausschließlich für organische Inhalte, also Beiträge, Bilder, Videos und Texte, die nicht bezahlt beworben werden. Bezahlte Werbung bleibt von dieser neuen Regelung unberührt.
Die Einführung des Systems erfolgt schrittweise und gibt Nutzern die Möglichkeit, Anmerkungen zu irreführenden oder kontextbedürftigen Beiträgen hinzuzufügen. Diese Anmerkungen durchlaufen einen Bewertungsprozess, bei dem andere Nutzer deren Nützlichkeit einschätzen können. Nur Anmerkungen mit ausreichendem positiven Feedback und Konsens werden veröffentlicht. Kritiker warnen jedoch, dass dies auch das Risiko birgt, dass Inhalte manipuliert werden können, insbesondere durch organisierte Gruppen.
Meta betont, dass das „Community Notes“-Programm noch in der Entwicklung ist und Änderungen vorbehalten bleiben. Das Ziel besteht darin, die Medienkompetenz der Nutzer zu fördern und eine schnellere Reaktion auf Fehlinformationen zu ermöglichen.
Herausforderungen und Bedenken
Die Entscheidung von Meta-Chef Mark Zuckerberg wirft viele Fragen zur Kontrolle von Inhalten auf. Es bleibt unklar, ob der Wegfall professioneller Inhaltsmoderation die Verbreitung von Fake News begünstigt. Der Begriff „Fake News“ bezieht sich auf falsche oder irreführende Medieninhalte, die in sozialen Medien eine besorgniserregende Verbreitung erfahren. Studie zeigen, dass mehr als 90% der Nutzer auf sozialen Medien in Kontakt mit potenziell falschen Informationen kommen.
Besonders in politisch bewegten Zeiten, wie etwa während der Wahl Donald Trumps 2016 und dem Brexit-Referendum, wurden zahlreiche Falschmeldungen verbreitet, oft von böswilligen Akteuren. Untersuchungen zeigen zudem, dass wenig Vertrauen in Medieninstitutionen die Empfänglichkeit für Fake News erhöht. Die EU hat in Reaktion auf diese Phänomene Initiativen zur Bekämpfung von Desinformation ins Leben gerufen.
Nutzer werden daher gefragt, wie die Veränderungen in der Inhaltsmoderation ihre Nutzung sozialer Medien beeinflussen. Fragen zur Glaubwürdigkeit von Informationen und mögliche Boykottgründe für Plattformen stehen im Raum. Schließlich zeigt sich, dass intensive Verbreiter von Fake News oft über hohe Medienkompetenz verfügen, jedoch ein tiefes Misstrauen gegenüber etablierten Medien haben. Um dies zu adressieren, ist die Förderung von Medienkompetenz ein entscheidender Ansatz zur Bekämpfung von Fehlinformationen.
Zusammengefasst zeigt die Einführung des „Community Notes“-Systems, wie komplex und herausfordernd das Thema der Informationskontrolle in sozialen Medien ist. Die kommende Zeit wird zeigen, inwiefern dieses System den Nutzer:innen hilft, die Qualität und Verlässlichkeit von Informationen besser zu bewerten.
Für nähere Informationen über die Hintergründe von Fake News und deren Bekämpfung besuchen Sie bitte die Seiten von Krone, Xpert Digital und BPB.
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