Leben im Ortskern - Gemeinden auf neuen Wegen
Ortskerne sind das Herzstück des sozialen und täglichen Lebens, mit Treffpunkten, Wohnraum und Infrastruktur vom Einkauf bis zum Gasthaus. Doch die Realität sieht oft anders aus. Geschäfte schließen, leerstehende und verfallende Häuser begünstigen die Abwanderung, ungenutzte Baugründe behindern die Entwicklung von Ortszentren. Dieses Spannungsfeld zwischen dem Erhalt des Ortskerns und dem Bedarf an Flächen an Ortsrändern erforscht der neue Dokumentarfilm des ORF Landesstudio Niederösterreich.
Der Film beleuchtet verschiedene Vorzeigebeispiele für die Belebung von Ortskernen, wie zum Beispiel Rabenstein an der Pielach. Dort sorgt ein Gemeindezentrum mit vielen Einrichtungen und einem Gasthaus für Leben im Ort. Auch in Städten wird dem Leerstand entgegengewirkt. In Amstetten lädt eine neue Begrünung des Zentrums zum längeren Verweilen bei Geschäften und Lokalen ein. Jährliche Fassadenaktionen von Künstlern machen zudem auf Leerstand aufmerksam.
Allerdings zeigt die Dokumentation auch die Schwierigkeiten auf, die mit der Entwicklung von Ortskernen verbunden sind. In der Kleinregion Südliches Weinviertel engagieren sich die Gemeinden gemeinsam gegen Leerstand und ungenutztes Bauland im Ortskern. Sie setzen sich für gezieltere Förderungen für den Kauf und die Sanierung von Altbestand sowie eine Leerstandsabgabe ein. Dabei werden Gemeinden wie Hohenruppersdorf besucht, wo das Gasthaus mit Unterstützung der Gemeinde erhalten wird, oder Ebenthal, wo die Gemeinde selbst einen Nahversorger betreibt. Auch Auersthal wird als Beispiel genannt, mit einem attraktiven Ortszentrum und kurzen Gehwegen.
Ein weiterer Fall ist die Gemeinde Velm-Götzendorf, die versucht, Leerstandseigentümer durch Beratung und Vorbildprojekte zum Sanieren, Vermieten oder Verkaufen zu bewegen. Diese Bemühungen waren bisher jedoch wenig erfolgreich.
Der Dokumentarfilm zeigt deutlich, dass es ohne die Mithilfe der Bevölkerung nicht geht. Bewohnerinnen und Bewohner können selbst für lebendige Ortskerne sorgen, indem sie die vorhandene Infrastruktur nutzen, sich ins Gemeindeleben integrieren und das Ortsbild aktiv mitgestalten. Ein Beispiel hierfür ist der kleine Waldviertler Ort Sallingstadt, wo ein Dorferneuerungsverein seit Jahrzehnten ein Jugendgästehaus und das einzige Gasthaus betreibt.
Die Dokumentation verdeutlicht somit, dass die Gemeinschaft eine Schlüsselrolle bei der Belebung von Ortskernen spielt. Es werden Ideen und Lösungsansätze gezeigt, wie Gemeinden gegen Leerstand vorgehen und die Attraktivität ihrer Ortskerne steigern können.
Hier eine Übersicht der im Dokumentarfilm präsentierten Gemeinden und ihre Maßnahmen:
| Gemeinde | Maßnahmen |
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| Rabenstein | Gemeindezentrum mit Einrichtungen und Gasthaus zur Belebung des Ortslebens |
| Amstetten | Neue Begrünung des Zentrums und jährliche Fassadenaktionen gegen den Leerstand |
| Kleinregion Südliches Weinviertel | Gemeinsamer Kampf gegen Leerstand und ungenutztes Bauland im Ortskern |
| Hohenruppersdorf | Erhalt des Gasthauses durch Unterstützung der Gemeinde |
| Ebenthal | Gemeinde betreibt einen Nahversorger |
| Auersthal | Attraktives Ortszentrum mit kurzen Gehwegen |
| Velm-Götzendorf | Versuche, Leerstandseigentümer durch Beratung zu Sanieren, Vermieten oder Verkaufen zu bewegen |
| Sallingstadt | Dorferneuerungsverein betreibt Jugendgästehaus und Gasthaus |
Die Ausstrahlung des Dokumentarfilms "Leben im Ortskern - Gemeinden auf neuen Wegen" ist für Donnerstag, den 9. Mai 2024, um 18.20 Uhr auf ORF 2 geplant. Der Film wurde gestaltet von Sabine Daxberger und Helmut Muttenthaler.
Quelle: ORF Landesstudio Niederösterreich / ots
