In Ljubljana wurde in einem feierlichen Rahmen der mit 40.000 Euro dotierte Igor Zabel Preis verliehen, um herausragende Leistungen im Bereich der Kunstgeschichte zu würdigen. Die ungarische Kunsthistorikerin András wurde für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Daneben erhielten die Stipendiaten Irfan Hošić aus Bosnien, Ovidiu Ţichindeleanu aus Rumänien und Natalija Vujošević aus Montenegro jeweils 15.000 Euro. Diese Ehrungen sollen die relevanten kulturpolitischen Diskussionen in einer von autoritären Tendenzen geprägten europäischen Region stärken, wie die Preisträger in einem Seminar der Moderna-Galerie erläuterten, berichtet vienna.at.
András sprach über die Wichtigkeit regionaler und internationaler Zusammenarbeit, insbesondere in Zeiten kultureller und politischer Schwierigkeiten. Sie warnte davor, dass viele Kunstinstitutionen, ähnlich wie ein Frosch im langsam erhitzten Wasser, die schleichenden Gefahren autoritärer Entwicklungen in ihrer Kulturpolitik nicht rechtzeitig erkennen würden. Irfan Hošić thematisierte die prekäre Lage der Kunstinstitutionen in Bosnien und Herzegowina, die aufgrund politischer Blockaden stark gefährdet sind. Ovidiu Ţichindeleanu und Natalija Vujošević wiesen in ihren Beiträgen auf die Notwendigkeit von Reformen in großen staatlichen Kunstinstitutionen hin, um auf ultranationalistische Tendenzen und Budgetkürzungen reagieren zu können, wie arthist.net hervorhebt.
Kunst und Archive im digitalen Zeitalter
Ein weiteres zentrales Thema ist die Archivierung von Künstlernachlässen und -archiven, das im Vorfeld des Wiener Galerienfestivals "Curated By" behandelt wurde. Dieses Symposium beleuchtet die Herausforderungen der digitalen Archivierung und die Relevanz von zeitgenössischer Kunst in der Gesellschaft. Dabei wird diskutiert, welche Strategien Künstler heute anwenden sollten, um ihre Werke zu archivieren und welche Institutionen dabei eine Rolle spielen. Die Teilnehmer analysierten, wie künstlerische Praktiken und Archive durch digitale Medien transformiert werden und welche Auswirkungen dies auf die Kunstszene hat, um eine kritische Evaluierung von Kunstobjekten und Sammlungen zu fördern.
Diese bedeutenden Veranstaltungen und Diskussionen zeigen, wie wichtig es ist, aktuelle Tendenzen im Bereich der Kunst und Kultur genau zu beobachten und aktiv zu hinterfragen, um die integrative Rolle der Kunst in einer sich wandelnden gesellschaftlichen Landschaft zu bewahren.
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