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Künstlicher Jesus: Glaubensfragen im digitalen Beichtstuhl

In der Peterskapelle in Luzern sorgt zurzeit ein einzigartiges Projekt für Aufsehen, das die Grenzen zwischen Technologie und Spiritualität verschwimmen lässt. Unter dem Titel "Deus in Machina" können Gläubige mit einem KI-generierten Hologramm von Jesus Christus kommunizieren. Die Installation, die zwischen Ende August und Ende Oktober 2024 zu erleben war, bietet einen Raum der Intimität, in dem Besucher ihre Sorgen und Gedanken teilen können, und zieht dazu Menschen aus Nah und Fern an. So berichteten unter anderem Medien aus den USA und Indien über den KI-Jesus, der in dieser Zeit etwa 900 Gespräche führte, während die theologische Wertigkeit der Aktion stark diskutiert wird, wie die NZZ feststellt.

Mixed Feedback über die Technik

Doch die Reaktionen der Kirchenbesucher sind geteilt. Einige zeigen sich kritisch gegenüber der Idee, ihre Beichte einem KI-Hologramm anzuvertrauen, während andere von einer tiefen spirituellen Erfahrung berichten und die Intimität des Gesprächs mit der digitalen Figur schätzen. In der Österreichischen Tageszeitung wird betont, dass es sich trotz der authentischen Beichtstuhl-Atmosphäre nicht um eine echte Beichte handelt, da der KI-Jesus keine Sünden vergeben kann. Die Besucher werden ausdrücklich gewarnt, persönliche Informationen preiszugeben, was Fragen zur Datensicherheit aufwirft.

Die Installation bedient sich der bekannten Bibeltexte, um auf Fragen der Nutzer zu antworten, jedoch gerieten einige Antworten in die Kritik, da sie als ausweichend und kitschig empfunden wurden. Während Marco Schmid, der die Kapelle leitet, berichtete, er sei positiv überrascht von der Offenheit der Menschen, meldeten sich auch Stimmen zu Wort, die das Design des KI-Jesus problematisch fanden und auf modernere theologische Ansätze plädierten. Der brutale Einfluss solcher Technologien auf die Gesellschaft und das individuelle Seelenleben wird von Fachleuten deutlich angesprochen, wobei ethische und theologischen Fragestellungen aufgeworfen werden, die für die Zukunft von religiösen Anwendungen von KI entscheidend sein könnten.

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Ort des Geschehens

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Luzern
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Peterskapelle, Luzern, Schweiz
Beste Referenz
oe24.at
Weitere Infos
nzz.ch

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