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Die Koalitionsverhandlungen zwischen der ÖVP und der FPÖ sind in eine heikle Phase geraten. Am Dienstag, dem 5. Februar 2025, erklärte die ÖVP, dass die Gespräche „in einer schwierigen Phase“ stecken. Trotz Berichten über eine „Verhandlungspause“ bestellte die Partei bereits weitere Gesprächstermine für Mittwoch. Laut einem ÖVP-Insider seien die wesentlichen Themen bereits besprochen worden, jedoch stünden noch strittige Punkte auf der Agenda, wie die Bereiche Verteidigung, Medien und EU-Politik. Die ÖVP drängt auf den Beitritt zum europäischen Raketenabwehrschirm Sky Shield, während die FPÖ dies ablehnt, was zu Spannungen führt. Diese Informationen wurden ausführlich von dolomitenstadt.at aufgegriffen.
Ein zentraler Streitpunkt in den Gesprächen ist das Innenministerium, das als besonders umkämpft gilt. Dieses Ministerium spielt eine entscheidende Rolle in Bezug auf innere Sicherheit und hat eine brisante Geschichte mit der FPÖ, insbesondere unter Herbert Kickl, der während seiner Amtszeit grundlegende Veränderungen im Bereich des Verfassungsschutzes eingeführt hatte. Die FPÖ sieht sich in einer starken Position, obwohl die ÖVP versucht, ihr „Erbpacht“-Anspruch auf dieses Machtorgan zu wahren, wie sn.at berichtete. Die Verhandlungen sollen am Mittwoch fortgesetzt werden, wobei die Hoffnung auf einen Durchbruch in Sicht sei. Politologe Peter Filzmaier sieht die Möglichkeit einer Einigung als wahrscheinlicher an als ein Scheitern, betont aber, dass überzogene Machtansprüche beider Parteien zu Komplikationen führen könnten.
Die Verhandlungen haben offensichtlich emotionale Komponenten, insbesondere bezüglich des Innenministeriums, das für beide Parteien von großer Bedeutung ist. Kickl, der vor einigen Jahren aus diesem Amt entlassen wurde, könnte persönliche Motive in die Verhandlungen einbringen. Die ÖVP hingegen sieht sich unter Druck, nicht nur eine Regierungsbeteiligung zu sichern, sondern auch die eigenen Prinzipien und Werte, wie Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, zu verteidigen. Ein Scheitern dieser Gespräche könnte für beide Parteien katastrophale Folgen haben, was die Notwendigkeit eines erfolgreichen Abschlusses zusätzlich unterstreicht.
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