Auf der deutschen Insel Borkum sorgt ein schockierender Brauch für Aufruhr: Am 5. Dezember, dem Abend vor dem Nikolaustag, wird Frauen auf grausame Weise nachgestellt. Dieses seit fast 200 Jahren bestehende Fest, bekannt als „Klaasohm“, hat in jüngerer Zeit massive Kritik auf sich gezogen, besonders nach einem Bericht des ARD-Magazins „Panorama“. Laut den Berichten werden Frauen in dieser Nacht von verkleideten Männern verfolgt und mit Kuhhörnern geschlagen. Das Bild, das hierbei entsteht, ist brutal und gewalttätig, und die Tradition steht jetzt intensiv in der Diskussion. Die Borkumer Jungens, der Veranstalter des Brauchs, haben sich mittlerweile zu Wort gemeldet und entschieden, diese gewaltsame Ausübung abzuschaffen. In einer offiziellen Erklärung heißt es, dass der Verein „jegliche Ausübung von Gewalt, insbesondere gegenüber Frauen, ablehnt“. Dies berichtet die Krone.
Die Reaktion auf die Reportage war heftig: Der Verein verzeichnete einen Shitstorm in sozialen Medien, und zahlreiche Urlaubsabsagen trafen die Insel. Die dort ansässige Tourismusgesellschaft äußerte sich besorgt über die Auswirkungen auf das Image der Insel. In der Stellungnahme des Vereins wird festgehalten, dass sie in der Vergangenheit Fehler gemacht haben, indem sie den Brauch nicht kritischer hinterfragt haben. Sie möchten nun den Fokus auf den Zusammenhalt der Insulaner lenken und die Tradition in ein Gemeinschaftsfest umwandeln, das ohne Gewalt auskommt. Im Rahmen des Events werden zudem die Kinder gut behandelt und erhalten Honigkuchengebäck, während die Frauen jedoch als Zielscheibe von „Fängern“ dienen, die Jagd auf sie machen, wie die Nordkurier berichtet.
Der Verein hat außerdem erklärt, dass sie ihre Zusammenarbeit mit den Medien verbessern und transparenter agieren wollen. Diese Initiative könnte der erste Schritt in eine neue Richtung sein, um die Tradition des „Klaasohm“ an die aktuellen gesellschaftlichen Normen anzupassen und zukünftige Übergriffe zu verhindern. Während die Diskussion über Tradition und Gewalt fortdauert, bleibt abzuwarten, ob andere Orte und Bräuche ebenfalls überdacht werden müssen.
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