
Der politische Schauplatz in den USA ist derzeit stark durch die Ernennung von Robert F. Kennedy Jr. als neuen Gesundheitsminister geprägt. Kennedy, der ursprünglich als unabhängiger Kandidat bei der Präsidentschaftswahl angetreten war, zog sich zurück und unterstützt nun Donald Trump. Dafür hat er eine Rolle in dessen Regierung angenommen. Der Fokus seiner neuen Verwaltung wird laut Kleine Zeitung auf der Eindämmung chronischer Krankheiten liegen. Dazu plant Kennedy eine Umstrukturierung des Gesundheitsministeriums, die 28 Bereiche in 15 neue Abteilungen reorganisieren soll, darunter die neue "Administration for a Healthy America" (AHA).
Kennedy, der Neffe des ermordeten Präsidenten John F. Kennedy und Sohn des Justizministers Robert F. Kennedy, ist nicht unumstritten. Kritiker werfen ihm vor, Falschinformationen über Impfstoffe zu verbreiten und das Vertrauen in die Gesundheitsbehörden zu untergraben. Seine wissenschaftsfeindlichen Positionen stehen im Widerspruch zu den erforderlichen Qualifikationen eines Gesundheitsministers. Dies sorgt für heftige Reaktionen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft, wie Mimikama berichtet.
Kontroversen und Herausforderungen im Gesundheitswesen
Die Herausforderungen, mit denen Kennedy konfrontiert ist, sind erheblich. Unter der Trump-Regierung fanden bereits massive Stellenstreichungen im öffentlichen Dienst statt. Die Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) unter Elon Musk schlägt vor, über 100.000 Stellen im zivilen Bundesdienst zu kürzen und hat bereits Tausende von Entlassungen in der FDA initiiert. Diese Umstrukturierungen führen dazu, dass die FDA nun mit einer steigenden Anzahl an Anträgen kämpft, was die Einhaltung von Fristen für die Prüfung von Medizinprodukten und Tabakwaren gefährdet. Laut Kleine Zeitung berichten Wissenschaftler, dass sie doppelt so viele Anträge bearbeiten müssen, während andere Aufgaben zurückgestellt werden.
Ein weiteres drängendes Problem ist der Anstieg von Masernfällen in den USA. Trotz vorheriger Erfolge bei der Eindämmung der Krankheit verzeichnen Texas und New Mexico seit Anfang 2025 über 130 neue Fälle, einschließlich des ersten Todesfalls seit zehn Jahren eines nicht geimpften Kindes. Experten warnen vor einer bevorstehenden Gesundheitskrise, die durch sinkende Impfraten und die Verbreitung von Falschinformationen über Impfungen bedingt ist, wie n-tv umfangreich beleuchtet. Die Impfquote bei Vorschulkindern fiel von 95 % im Jahr 2019 auf weniger als 93 % im Jahr 2023, während in einigen Bundesstaaten drastisch geringere Raten verzeichnet werden.
Kennedy selbst hat die aktuellen Masernausbrüche als nicht überraschend bezeichnet und wurde dafür kritisiert, weil er die Sicherheit von Impfstoffen in Frage stellt. Diese Haltung ist besonders besorgniserregend, da Experten betonen, dass solche Ansichten die Gefährdung von Kindern mit erhöhtem Risiko zur Folge haben können. Das Misstrauen gegenüber Impfungen ist vielfältig und wird durch soziale Medien weiter verstärkt.
Zukunftsaussichten des Gesundheitsministeriums
Unter Kennedys Leitung sollen laut Trump drei Hauptziele verfolgt werden: die Bekämpfung von Korruption in Gesundheitsbehörden, die Rückkehr zur evidenzbasierten Wissenschaft und die Bekämpfung chronischer Krankheiten. Seine kontroversen Ansichten zur Impfstoffsicherheit könnten jedoch die Ziele seines Amts schädigen, was von zahlreichen Kritikern, einschließlich ehemaliger CDC-Direktoren, als potenzielles Risiko für die Gesundheit der Nation eingeschätzt wird. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie Kennedy und sein Team mit diesen Herausforderungen umgehen werden.
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