
Am 28. März 2025 um 12:50 Uhr Ortszeit erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,7 Myanmar und Thailand. Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Sagaing, die nicht nur für ihre historische Architektur, sondern auch als Zufluchtsort für Hunderttausende Vertriebene aus dem Bürgerkrieg bekannt ist. Berichte über große Zerstörungen in mehreren Städten gelangen nur schwer an die Öffentlichkeit, da die Informationen aus Myanmar begrenzt sind.
Die Nothilfeorganisationen warnen vor einer möglichen steigenden Opferzahl, die laut dem US Geological Survey in die Tausende gehen könnte. Aktuell wurden über 1.000 Tote in Myanmar und 30 vermisste Personen bestätigt, während die Zahl der Opfern möglicherweise über 10.000 steigen könnte. In Thailand wurden mindestens drei Todesfälle offiziell gemeldet, wobei Medien von bis zu zehn Toten sprechen und 101 Vermisste in Bangkok registriert sind. Das thailändische Wetteramt verzeichnete nach dem Beben weitere, wenn auch schwächere Erdstöße.
Die humanitäre Krise vertieft sich
Die Auswirkungen des Erdbebens sind besonders verheerend in einem Land, das seit dem Militärputsch im Februar 2021 unter instabilen Verhältnissen leidet. Die Militärjunta bittet nun um internationale Unterstützung, um auf die Dringlichkeiten zu reagieren. Der Bedarf an sauberem Trinkwasser, sicheren Unterkünften, Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung sowie psychologischer Hilfe ist enorm. Vor dem Erdbeben waren beinahe 20 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, und rund 3,5 Millionen Menschen sind innerhalb Myanmars vertrieben.
Die Hilfsorganisation Diakonie Katastrophenhilfe hat den Kontakt zu Partnerorganisationen aufgenommen und zunächst 50.000 Euro bereitgestellt, während Malteser International unmittelbar nach dem Erdbeben eine Soforthilfe von 250.000 Euro für betroffene Menschen plant. Die Organisation Betont auch, dass der Einsatz von lokalen Partnern für die Bereitstellung von Lebensmitteln, Kleidung und Hygieneartikeln entscheidend sein wird.
Internationale Reaktionen
Die internationale Gemeinschaft reagiert auf die humanitäre Katastrophe: Die Europäische Kommission aktiviert den Copernicus-Satellitendienst, um die Folgen des Erdbebens zu beurteilen. Zudem stellt die EU 2,5 Millionen Euro für Soforthilfe bereit. Russland entsendet 120 erfahrene Retter, Ärzte und Suchhunde nach Myanmar, während China ein Katastrophenschutzteam mit Spezialgeräten anbietet. Unterdessen hat auch US-Präsident Donald Trump Kontakt mit Regierungsvertretern in Myanmar aufgenommen und Hilfe zugesichert.
Zusätzlich zu den Rettungs- und Hilfsmaßnahmen gibt es besorgniserregende Meldungen über die Integrität von Dämmen am Fluss Irrawaddy, deren Bruch schwerwiegende Folgen für die Region nach sich ziehen könnte. In Bangkok kam es infolge der Erschütterungen zum Einsturz eines im Bau befindlichen Hochhauses, was die Situation weiter verschärft. Hier wird die Suche nach Vermissten fortgesetzt, und einige U-Bahnlinien müssen auf Schäden überprüft werden.
Die Lage bleibt angespannt, und die humanitäre Krise in Myanmar könnte sich durch die weiteren Entwicklungen dramatisch verschärfen. Experten arbeiten daran, die humanitäre Notlage so schnell wie möglich zu lindern, aber die Herausforderungen in einem von Konflikten geprägten Umfeld sind enorm. Die Dringlichkeit von Spenden und Unterstützung zur Hilfe für die Betroffenen könnte nicht höher sein.
Für weitere Informationen und um zu helfen, können Interessierte die Hilfsorganisationen über ihre Webseiten unterstützen: exxpress.at, diakonie-katastrophenhilfe.de, malteser-international.org.
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