Klagenfurt, 03.03.2025 – Inmitten einer explosiven Debatte über die Asylpolitik warnt der Kärntner Superintendent Manfred Sauer vor einer zunehmenden "undifferenzierten Ausländerfeindlichkeit", die sich nach dem tragischen Attentat in Villach verstärkt hat. Laut Sauer fühlen sich viele Menschen in ihrer ablehnenden Haltung gegenüber geflüchteten Schutzsuchenden bestärkt. In einem kritischen Kommentar in der "Kleinen Zeitung" hebt er hervor, dass die pauschalen Verdächtigungen durch soziale Medien und Stammtische eine beängstigende Dynamik annehmen und Hass sowie Aggression verschärfen. Er sieht die Gefahr, dass falsche Lösungen, wie die Schließung von Asylheimen und verstärkte Abschiebungen, als angemessene Antworten auf die Problematik der Migration angesehen werden könnten, doch er ist sich sicher, dass dies nicht der richtige Weg ist, um mit der Situation umzugehen. Sauer, der seit 2002 Superintendent der Evangelischen Kirche Kärnten-Osttirol ist, setzt sich für eine Menschenrechtskonforme und liberale Gesellschaft ein.
Sauer hinterfragt zudem die Maßnahmen zur Schließung von Asylheimen in Villach und Finkenstein, wo seiner Meinung nach viele Familien friedlich und dankbar für eine zweite Chance leben. Er hebt die positiven Beispiele von Asylsuchenden hervor, die sich erfolgreich in die Gesellschaft integrieren. Insbesondere erinnert er an einen syrischen Essenszusteller in Villach, der großes Risiko für andere Leben auf sich genommen hat, was zeigt, dass viele Flüchtlinge aktiv und positiv zu ihrer neuen Heimat beitragen wollen. In Anbetracht der bevorstehenden Fastenzeit appelliert Sauer daran, Mitgefühl und Nächstenliebe zu pflegen und den Auftrag Jesu zu befolgen, "den Nächsten als Bruder und Schwester zu erkennen". Diese Botschaft ist besonders wichtig in Zeiten, in denen der gesellschaftliche Zusammenhalt auf die Probe gestellt wird, wie evang-kaernten.at betont.
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