Weltweit gibt es nur etwa 30 berühmte goldene Tiger, auch Erdbeertiger genannt, die für ihre außergewöhnliche Fellfärbung berüchtigt sind. Statt dem typischen kontrastreichen orange mit schwarzen Streifen haben sie ein fast blondes, goldenes Fell mit rötlichen Streifen. Dieses phänomenale Farbmuster entsteht dank eines rezessiven Gens, das nur bei Bengaltigern vorkommt. Genauer gesagt, müssen beide Elternteile dieses Gen besitzen und weitergeben – ein äußerst seltener Fall in der Natur, wie heute.at berichtet.
Der erste goldene Tiger, der Anfang 2024 in sozialen Medien für Aufsehen sorgte, wurde vom Wildtierfotografen Gaurav Ramnarayanan im Kaziranga Nationalpark gesichtet. Diese Art der Züchtung erfolgt häufig durch Inzucht, was für die Gesundheit der Tiger bedenklich ist. Laut Tierschützern könnte das Aufkommen dieser goldenen Tiger in Nationalparks wie Kaziranga Alarmzeichen für genetische Verarmung sein. Diese Problematik könnte darauf hinweisen, dass es an "frischem Genmaterial" mangelt, und sich die Tiger daher nur noch untereinander paaren können. Dies führt zu einer Besorgnis über die langfristige Überlebensfähigkeit der Tigerpopulation im Park, da Inzucht körperliche Beeinträchtigungen und ein geschwächtes Immunsystem der Tiere zur Folge haben kann, wie petbook.de explizit anmerkt.
Seltenheit und Besorgnis
Die Forscher schätzen, dass weniger als ein Tiger von 10.000 mit einer weißen Färbung geboren wird, während goldene Tiger sogar noch seltener sein sollen. Diese Faszination zieht die Aufmerksamkeit vieler Zuschauer an und lässt die Frage offen, wie viele tatsächlich in freier Wildbahn leben. In Kaziranga gab es Berichte über mindestens vier goldene Tiger, was die Sorge um Inzucht nur verstärkt. Praktisch alle goldenen Tiger in Gefangenschaft gehen auf einen einzigen weißen Tiger namens Bhim zurück, der für die seltene Fellfarbe verantwortlich ist.
Die Situation im Kaziranga Nationalpark wird durch die zunehmende Fragmentierung von Wäldern und den Verlust von Lebensräumen weiter verschärft. Tierschützer warnen, dass dies die Tigerpopulation isoliert und die Wahrscheinlichkeit für zukünftige Gesundheitsprobleme erhöht. In einer Zeit, in der sich die Welt zunehmend um den Schutz und die Erhaltung bedrohter Arten bemüht, bleibt der goldene Tiger ein herausragendes Beispiel für die Herausforderungen, denen sich Zoologen und Naturschützer gegenübersehen.
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