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Im heutigen Fußball sind soziale Medien unverzichtbar geworden, und ihre Schattenseiten sind schwer zu übersehen. Der Kolumnist Andreas Herzog, der für die „Krone“ schreibt, warnte kürzlich vor den Challenges, die Spieler im Netz erwarten. „Wenn du einmal nicht so gut bist, dann richtig kritisiert wirst“, erklärte Herzog bei „Sport und Talk aus dem Hangar-7“ auf ServusTV. Diese Sichtweise zeigt, dass nicht nur der Ruhm, sondern auch die Angst vor öffentlicher Kritik ein ständiger Begleiter der Stars ist. Der einstige Rival des Superstars Cristiano Ronaldo, Lionel Messi, wird dagegen als der ruhigere Typ beschrieben, der nicht so sehr polarisiert. Dieser Unterschied in der Öffentlichkeitswahrnehmung zeigt, wie wichtig ein starkes, selbstbewusstes Auftreten in der heutigen Fußballkultur ist.
Die Kultur des Erinnerns im Fußball
Neben dem modernen Druck durch soziale Medien gibt es auch eine tiefere Dimension des Fußballs, die weitgehend unbeachtet geblieben ist – die Erinnerungskultur. In einem neu herausgegebenen Sammelband von Markwart Herzog wird untersucht, wie Fußballer und Fans Erinnerungen kultivieren und verfestigen. Der Band befasst sich mit Orten, Ritualen und Praktiken, die im Fußball eine Rolle spielen. Besondere Beachtung finden die verschiedenen Formen des kollektiven Gedächtnisses, das mehrere Generationen überschreitet. „All diese Erinnerungen sind entscheidend dafür, dass sich eine kollektive Identität im Fußball gebildet hat und Teil des kulturellen Gedächtnisses geworden ist“, so Herzog.
Der Schwerpunkt liegt hierbei nicht nur auf Feierlichkeiten und Erfolgen, sondern auch auf den Trauerkulturen, die für Verstorbenen im Fußball eingerichtet werden, wie beispielsweise die Gedenksteine, die britische Klubs anbieten. Diese Praktiken verdeutlichen die Verbindung zwischen individueller Trauer und kollektiver Erinnerung und wie sie das Fußballerlebnis prägen. In der Diskussion über die Memorialkultur zeigt sich ebenfalls, dass das Vergessen eine entscheidende Rolle spielt und dass die Art und Weise, wie mit dem Andenken an Verstorbene umgegangen wird, Rückschlüsse auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zulässt, in denen der Sport existiert.
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