Tausende Menschen haben am Sonntag in Berlin den Sturz von Baschar al-Assad, dem bisherigen syrischen Machthaber, gefeiert. Allein in Berlin-Kreuzberg versammelten sich gegen Nachmittag ungefähr 5.000 Menschen am Oranienplatz. Die jubelnden Massen schwenkten syrische Fahnen, oft mit der aufgedruckten Botschaft „Free Syria“. Die Ausgelassenheit der Feierlichkeiten umfasste lautes Trommeln und das Zünden kleinerer Böller. Geplant war ursprünglich eine Solidaritätskundgebung mit lediglich 400 Teilnehmern, die sich jedoch rasch zu einem großen Festzug entwickelte. Polizeisprecher berichteten von einem weitgehend friedlichen Verlauf der Veranstaltung, während Hunderte Polizisten im Einsatz waren, um die Ordnung aufrechtzuerhalten.
Feierliche Stimmung in ganz Deutschland
Die Euphorie war nicht auf Berlin beschränkt. In mehreren Städten Deutschlands, darunter Wuppertal, Bonn und Dortmund, versammelten sich insgesamt über 2.000 Menschen zu ähnlichen Feierlichkeiten. In Wuppertal etwa kamen mehr als 800 Personen zusammen, während bei einer Kundgebung in Bonn zwischen 350 und 400 Menschen den Slogan „Befreiung vom Diktator aus Syrien“ skandierten. Die Polizei bestätigte, dass die Veranstaltungen friedlich verliefen, obwohl es in einigen Städten zu Verkehrsbehinderungen durch Autokorsos und Hupkonzerte kam.
In den sozialen Medien äußerten syrische Exil-Oppositionelle jubelnd ihre Hoffnung auf Versöhnung und Wiederaufbau. Ein Flüchtling aus Hannover erklärte: „Ich verzeihe dem Menschen, der seit 2012 mein Haus besetzt hat.“ Diese Botschaft des Verzeihens und der Hoffnung auf Frieden wurde durch zahlreiche Videos von der Befreiung von Gefangenen untermauert, die im Internet geteilt wurden. Diese Ereignisse markieren einen historischen Wendepunkt für das syrische Volk, das den Machtwechsel in ihrem Land mit großer Erleichterung vernimmt, während viele von ihnen gespannt die weiteren Entwicklungen verfolgen, wie n-tv.de berichtet.
Die Berliner Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe äußerte sich ebenfalls erfreut über die Feierlichkeiten, in denen die Menschen Freiheit und Demokratie zelebrieren. Sie betonte, dass es darauf ankommt, wie sich die Situation in Syrien entwickeln wird, und dass die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Syrer nun greifbarer scheine, wie tagesspiegel.de berichtet.
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