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Ein schwerer Vorfall erschütterte die Münchener Innenstadt: Am Donnerstagmorgen raste ein 24-jähriger Mann mit einem Mini Cooper in eine Gewerkschaftsdemonstration der Verdi und verletzte dabei 30 Menschen, darunter ein kleines Kind. Der mutmaßliche Täter, Farhad N., der als unbegleiteter Flüchtling aus Afghanistan nach Deutschland kam, wurde schnell festgenommen. Polizei und Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen eingeleitet und prüfen nun, ob extremistischer Hintergrund vorliegt, vor allem angesichts der Tatzeit, die sich kurz vor der Münchener Sicherheitskonferenz und der Bundestagswahl ereignete, wie kosmo.at berichtet.
Die Polizei beschreibt, dass der Verdächtige hinter der Demonstration herfuhr, einen Polizeiwagen überholte und dann mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge raste. Augenzeugen berichten, dass der Mini Cooper regelrecht in die Menge geschossen sei. Der Vizepräsident des Münchner Polizeipräsidiums, Christian Huber, erklärte, dass einige der Verletzten in ernstem Zustand seien. Der Münchener Oberbürgermeister Dieter Reiter äußerte, dass mehrere Verletzte in Lebensgefahr schweben und ermahnte alle, für die Betroffenen zu hoffen. Die Polizei hat eine Zeugensammelstelle eingerichtet, während die Ermittlungen nach potenziellen politischen Motiven und der biografischen Vorgeschichte des Fahrers weitergehen, wie rnd.de berichtet.
Hintergründe des Täters und laufende Ermittlungen
Vor der Tat führte Farhad N. ein Leben als Bodybuilder und hatte sich eine erhebliche Anhängerschaft in sozialen Medien aufgebaut. Bereits 2020 wurde seine Aufenthaltsgenehmigung rechtlich festgestellt, nachdem sein Antrag auf Asyl abgelehnt worden war, jedoch war er bis zur Klärung seiner Situation in Deutschland geduldet. Innenminister Herrmann stellte fest, dass Farhad N. berufstätig war und vor der Tat keine nennenswerten Vorstrafen hatte. Dennoch wurde er vor der Tat in sozialen Medien als potenziell gefährlich wahrgenommen, da er ähnliche Inhalte veröffentlichte, die auf islamistische Ideologien abzielen könnten.
Die Reaktionen auf den Vorfall sind gemischt, während Politiker um schnelle Klärung der Hintergründe bitten. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bezeichnete die Tat als mutmaßlichen Anschlag und betonte die Wichtigkeit einer sofortigen Reaktion in solchen Fällen. Die Ermittlungen werden von der bayerischen Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus geleitet, und der Verdächtige soll in den kommenden Tagen einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
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