Dichand-Familie übernimmt die Kronen Zeitung: Ein neuer Aufbruch!

Dichand-Familie übernimmt die Kronen Zeitung: Ein neuer Aufbruch!

Österreich - Die Medienlandschaft in Österreich steht vor einem bedeutenden Wandel: Die Funke Mediengruppe hat ihren 50-Prozent-Anteil an der Kronen Zeitung an die Gründerfamilie Dichand verkauft. Diese Einigung über die Eigentümerstruktur wurde vergangene Woche getroffen, muss jedoch noch von zuständigen Gremien und Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Christoph Dichand, der Herausgeber der Kronen Zeitung, zeigt sich optimistisch und betont, dass dies einen Neuanfang für das Unternehmen darstellt. Julia Becker, die Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe, äußerte sich ebenfalls positiv über die Rückführung der Krone in die Hände der Familie Dichand, die die Zeitung 1959 von Hans Dichand als „Neue Kronen Zeitung“ wiederbegründet hatte.

Die Funke Mediengruppe, die diesen Anteil seit 1987 hielt, zieht sich zurück, um sich auf den deutschen Markt zu konzentrieren. Während die Eigentümerstruktur nun klar definiert ist, wird Funke bis voraussichtlich November 2025 weiterhin als Mitgesellschafter an der Kronen Zeitung beteiligt bleiben. In der operativen Spitze des Medienhauses bleibt alles unverändert: Michael Tillian, der von Funke entsandte Geschäftsführer, sowie Gerhard Valeskini, der von der Familie Dichand eingesetzt wurde, führen die Geschäfte. Christoph Dichand und Klaus Herrmann werden weiterhin die Chefredaktion leiten.

Mediale Konzentration in Österreich

Die fortschreitende Konsolidierung der Medien in Österreich ist offenbar ein übergeordnetes Thema. Die Eigentümerstruktur der Druckmedien ist stark konzentriert, wobei die Hauptbesitzer neben der Familie Dichand auch Raiffeisen und die katholische Kirche sind. Raiffeisen hält über 50% der Tageszeitung Kurier, während Funke und die SIGNA Gruppe jeweils die Hälfte der Anteile an der Kronen Zeitung besitzen. SIGNA Gruppe, angeführt von den Milliardären Rene Benko und Hans Peter Haselsteiner, könnte ebenfalls Einfluss auf den Markt nehmen.

Österreichs Boulevard-Zeitungen, einschließlich der Kronen Zeitung, stehen vor der Herausforderung, ihre Reichweite in einem sich wandelnden Medienumfeld zu behaupten. Mit einer Reichweite von 22,3 Prozent führt die Kronen Zeitung das Ranking der österreichischen Tageszeitungen an. Diese Entwicklungen unterstreichen die Bedeutung einer starken, lokal verwurzelten Presse, die auch in Zukunft die österreichische Medienlandschaft prägen möchte. Die Redaktion der Kronen Zeitung plant, ihre Stellung weiterhin auszubauen, trotz der Veränderungen in der Eigentümerstruktur.

Insgesamt bleibt die Medienlandschaft in Österreich dynamisch, und der Rückzug der Funke Mediengruppe könnte neue Perspektiven für die Familie Dichand und die Kronen Zeitung eröffnen. Eine zukünftige Zusammenarbeit zwischen den beiden Verlegerfamilien ist theoretisch möglich, unterliegt jedoch dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörden.

Für weitere Informationen zu diesen Entwicklungen siehe Leadersnet, Krone und Kontrast.

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