In einem Artikel von www.ots.at ist zu lesen, dass der zweite Teil des „Universum“-Dreiteilers mit dem Titel „Der ungezähmte Planet“ die Zuschauer auf eine faszinierende Reise zu den Galapagos-Inseln mitnimmt. Der Galapagos-Archipel liegt mitten im Pazifik, über 1.000 Kilometer westlich von Südamerika. Er entstand vor Millionen von Jahren durch Vulkanausbrüche und bietet heute einen einzigartigen Lebensraum für eine Vielzahl von endemischen Tier- und Pflanzenarten.
Die Galapagos-Inseln sind bekannt für ihre beeindruckende Tierwelt. Hier können Besucher Riesenschildkröten bewundern, die sich durch die üppige Vegetation schlemmen, während Meerechsen in der wilden Brandung nach Algen tauchen. Auch Pinguine und zierliche Finken sind auf den Inseln zuhause. Diese vermeintlich harmlosen Vögel entpuppen sich jedoch als gefürchtete „Vampire“, die ihre Brut in den Nestern anderer Vögel auffressen. Die Galapagos-Inseln sind ein wahrer Garten Eden der besonderen Art und gehören zu den letzten Paradiesen Amerikas.
Die Naturbelassenheit der Galapagos-Inseln zieht auch gefährdete Tierarten an. Der Galapagos-Bussard ist eine endemische Raubvogelart, die auf dem Archipel beheimatet ist. Leider sind sie auf den Inseln, die bereits vom Menschen besiedelt wurden, bedroht, da sie in Hühnerställen ungern gesehene Gäste sind und leichte Beute für Haushunde werden. Auf unbewohnten Inseln wie Fernandina hingegen haben sie die Oberhand.
Auch Seelöwen bevölkern die Galapagos-Inseln in großen Kolonien. Die Tiefenströmungen um die Inselkette machen den Ozean besonders fruchtbar, bieten jedoch auch Herausforderungen für die Seelöwen. Viele der Beutefische sind zu flink für die Seelöwen, daher haben sie eine besondere Fangtechnik entwickelt. In großen Teams treiben sie Schwärme von Stachelmakrelen Richtung Küste, wo bereits Pelikane warten und den Fischen so keine Fluchtmöglichkeit mehr bleibt.
Wolf-Island, die nördlichste Spitze des Archipels, ist der Lebensraum der Nazca-Tölpel. Diese Vögel nisten zu Tausenden auf der unbewohnten Insel und sind beim Fischen in den Gewässern rundum zu beobachten. Allerdings müssen sie sich vor den Vampir-Finken in Acht nehmen. Diese kleinen Vögel haben sich darauf spezialisiert, die nistenden Tölpel so lange zu tyrannisieren, bis diese ihre Brut verlassen und flüchten. Danach machen sich die Finken über die Eier her.
Die Galapagos-Inseln bieten auch eine einzigartige Landschaft mit grünen Hängen und hohen Vulkanen. Hier finden sich Riesenschildkröten zusammen, um ein Verdauungsschläfchen um kleine Wasserstellen zu machen. Die Männchen ragen mit ihren rund einem Meter langen Panzern wie Felsen aus dem Tümpel. Die Weibchen hingegen wandern in die Niederungen, um ihre Eier im sonnengewärmten Sand abzulegen. Leider haben die Besiedlung der Inseln durch Menschen und deren Haustiere, wie Katzen, Ratten und Hunde, den Bestand dieser besonderen Spezies stark minimiert. Aus diesem Grund gibt es heute ausgedehnte Schutzzonen um die Nistplätze der Riesenschildkröten.
Trotz der Bemühungen, die Galapagos-Inseln als Schutzgebiete auszuweisen, sind immer noch mehr als die Hälfte aller endemischen Tierarten und ein Fünftel aller Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Durch den Handel und die menschliche Präsenz gelangen neue Arten, Insektenlarven, Bakterien und Krankheitserreger in das einst abgeschiedene Paradies und bedrohen die einzigartige Flora und Fauna. Die Galapagos-Inseln sind ein Beispiel für eines der letzten ungezähmten Gebiete auf der Erde, das sich mit den Herausforderungen des menschlichen Einflusses konfrontiert sieht.
Der zweite Teil des „Universum“-Dreiteilers mit dem Titel „Der ungezähmte Planet“ wird am 25. Juni um 20.15 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON ausgestrahlt. Dieser Teil bietet den Zuschauern einen faszinierenden Einblick in die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt der Galapagos-Inseln. Teil 3 mit dem Titel „Patagonien“ wird am 2. Juli ausgestrahlt. Die Sendung sowie weitere Ausgaben der Naturfilmreihe „Universum“ sind auf ORF ON verfügbar.
