Am Sonntagmorgen war der Jubel in Delmenhorst laut und unüberhörbar. Syrischstämmige Bürger feierten den Sturz von Baschar al-Assad, dem langjährigen Machthaber Syriens. Die Straßen waren erfüllt von Autokorsos, lauter Musik und Feuerwerk. "Free Syria, Free Syria" hallte durch die Luft, während sich die Feiernden auf der Syker Straße, dem Hasporter Damm und der Oldenburger Straße versammelten. Ein Teilnehmer drückte seine Freude mit den Worten aus: "Wir sind so glücklich, es ist vorbei!" Währenddessen informierte die Polizei über diverse Mitteilungen zu hupenden Autofahrern und Feuerwerkskörpern, stellte jedoch keine Verstöße fest, berichtete der Polizeisprecher Albert Seegers. Die islamistische Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) meldete die Einnahme der syrischen Hauptstadt Damaskus und die Flucht von Assad, was von verschiedenen Nachrichtenagenturen bestätigt wurde. Nach Angaben des russischen Außenministeriums hat Assad das Land verlassen und ist nun in Russland, wie mehrere Medien ebenfalls berichteten.
Befreiung und neue Hoffnung
Bei den Feierlichkeiten in Delmenhorst spiegelte sich die Erleichterung über den Regierungswechsel sowohl in Syrien als auch in den Herzen der Demonstrierenden wider. In einer Fernsehansprache verkündete die syrische Opposition den "Sturz des Tyrannen". Auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock bezeichnete diese Entwicklung als ein "erstes großes Aufatmen", warnte jedoch vor der Gefahr einer weiteren Eskalation in der Region. Es gilt weiterhin, die Freilassung der inhaftierten Oppositionellen zu fordern und das "Eigentum des freien syrischen Staats" zu schützen.
Inmitten des Jubels über die angebliche Befreiung des Landes gibt es zudem ernste Bedenken. Nach über einem Jahrzehnt Bürgerkrieg und der teilweisen Kontrolle durch das Assad-Regime bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Der Bürgerkrieg hat Syrien verwüstet und das Land praktisch geteilt. Trotz der Euphorie in Delmenhorst und den Berichten über die Kontrolle der Hauptstädte durch die Opposition, bleibt die Hoffnung auf eine friedliche und stabile Übergangsphase eine Herausforderung. Detaillierte Berichte über die Entwicklungen in Syrien sind unerlässlich, um künftige Spannungen zu vermeiden, wie auch die beiden Nachrichtenportale Weser Kurier und TRT Deutsch berichten.
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