Im Kosovo wurde ein umfassendes Betrugsnetzwerk aufgedeckt, das Anleger in Deutschland um rund 15 Millionen Euro betrog. Diese kriminelle Organisation, die gefälschte Trading-Plattformen wie Banqoin und TradoFX nutzte, wurde durch die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) ins Visier genommen. Am 26. November durchsuchten Ermittler in Pristina drei Callcenter, die als Hauptquartiere des Betrugs dienten, und verhafteten dabei 20 Verdächtige. Bei den Razzien wurden auch wertvolle Beweisstücke wie Bargeld und Luxusautos, einschließlich eines Porsche Cayenne, sichergestellt, wie Kosmo berichtet.
Besonders auffällig ist die kulturelle Prägung der Täter, die sich laut Insidern Inspiration aus dem Film „Wolf of Wall Street“ zogen. Die Hintermänner benannten sich nach Figuren des Films, was verdeutlicht, wie kulturelle Phänomene von Kriminellen genutzt werden. Ein Leiter eines Callcenters in Kiew bezeichnete sich selbst als "Wolf of Kiew". Diese Identitätsspiele unterstreichen das Ausmaß, in dem kriminelle Strukturen moderne Medien und deren Symbolik für sich nutzen, um ihre Identität zu festigen.
Vor allem Einzelpersonen betroffen
Die systematische Vorgehensweise der Betrüger ist alarmierend: Ein besonders dramatischer Fall betrifft eine Anlegerin aus Nordrhein-Westfalen, die innerhalb von neun Monaten nahezu 1,9 Millionen Euro verlor. Seit 2017 operierte die Bande über zwei Dutzend solcher betrügerischen Plattformen in Deutschland. Die Behörden setzen nun alles daran, die Täter zu fassen und weiteren Schaden abzuwenden und hoffen, dass mit den Festnahmen im Kosovo ein weiterer „Wolf of Kosovo“ zur Strecke gebracht wird.