
N’Djamena, Tschad – Ein Angriff auf den Präsidentenpalast von Tschad führte zur Tötung von 18 Angreifern, während sechs von ihnen festgenommen wurden. Zudem gab es einen toten Soldaten und drei Verletzte, berichteten staatliche Medien am Donnerstag.
Details zum Angriff
Der Angriff ereignete sich am Mittwochabend, während sich Präsident Mahamat Déby Itno im Palast aufhielt. Die Behörden gaben jedoch an, dass die Situation schnell unter Kontrolle gebracht werden konnte.
Reaktionen der Behörden
Der Minister für auswärtige Angelegenheiten, Abderaman Koulamallah, sagte in einer Live-Übertragung auf Facebook, umgeben von Soldaten in dem scheinbar ruhigen Präsidentenpalast: „Die Situation ist vollständig unter Kontrolle. Es besteht keine Angst.“
Über die Angreifer
In einem Interview mit dem staatlichen Fernsehen lobte Koulamallah die Wachsamkeit der Palastwachen und beschrieb die Angreifer als unorganisiert und unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen. Auf die Frage, ob es sich um einen terroristischen Angriff handelte, antwortete er, dass dies wahrscheinlich nicht der Fall sei, da die Angreifer lokale Jugendliche aus der Hauptstadt N’Djamena seien.
Politische Hintergründe
Der Vorfall ereignete sich am selben Tag, an dem der chinesische Außenminister Wang Yi Tschads Präsidenten Déby Itno für die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung gratulierte. In der direkten Folge des Angriffs verbreiteten sich online Gerüchte, dass die militante islamistische Gruppe Boko Haram dahinterstecke.
Boko Haram und regionale Instabilität
Boko Haram führt seit über einem Jahrzehnt einen Aufstand gegen westliche Bildung an und strebt die Einführung des islamischen Rechts im Nordosten Nigerias an. Der Konflikt hat sich auf benachbarte westafrikanische Länder wie Kamerun, Niger und Tschad ausgeweitet.
Politische Unruhen in Tschad
Tschad, ein Land mit fast 18 Millionen Einwohnern, hat vor und nach einer umstrittenen Präsidentenwahl, die zu Déby Itnos Sieg führte, unter politischen Unruhen gelitten. Er hatte das Land während der Phase der Militärregierung, die auf den Tod seines Vaters im Jahr 2021 folgte, als Interimspräsident geleitet.
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