
Im Gazastreifen hat eine Waffenruhe, die am 19. Januar in Kraft trat, eine bedeutende Wende im humanitären Hilfsaktion ausgelöst. Laut dem Welternährungsprogramm (WFP) hat die Organisation die Nahrungsmittelhilfe auf das Doppelte erhöht, um der drohenden Hungersnot entgegenzuwirken. „Eine Hungersnot ist vorerst abgewendet, auch wenn die Lage angespannt bleibt“, erklärte Martin Frick, der Deutschland-Chef des WFP. Seit Beginn der Waffenruhe wurden mehr als 30.000 Tonnen Lebensmittel an die Bevölkerung geliefert, nachdem zuvor die Versorgungswege über 80 Tage gesperrt waren. Diese Hilfsmaßnahme erreicht mehr als eine Million Menschen im Gazastreifen, wo über zwei Millionen leben, wie oe24 berichtete.
Feierlichkeiten & Politische Spannungen
Die Waffenruhe wurde von vielen Palästinensern auf den Straßen des Gazastreifens gefeiert, insbesondere in Gaza-Stadt, wo eine Parade abgehalten wurde, an der auch maskierte Kämpfer der Hamas teilnahmen. Trotz der Feierlichkeiten kam es zu einer Verzögerung bei der Einhaltung der Waffenruhe, da die Hamas eine Liste mit Namen israelischer Geiseln nicht rechtzeitig einreichen konnte. Dies führte zu fortgesetzten Angriffen der israelischen Armee, bei denen mindestens 19 Menschen getötet wurden, wie Deutschlandfunk berichtete.
Inmitten dieser politischen Unruhen kündigte Israels rechtsextremer Polizeiminister Ben-Gvir seinen Rücktritt an, was zusätzliche Spannungen innerhalb der Regierungskoalition von Premierminister Netanjahu verursachte. Dennoch bleibt die Mehrheit im Parlament unverändert. Die Konfliktparteien sollen während dieser Waffenruhe über ein Abkommen zur Beendigung des Krieges verhandeln, wobei Netanjahu der Hamas mit einer Intensivierung des Krieges drohte, sollte sie gegen die Vereinbarungen verstoßen.
Details zur Meldung