In einem alarmierenden Wendepunkt für die Landwirtschaft hat die Bliesgau-Molkerei in Ommersheim, die einzige Molkerei im Saarland, offiziell Insolvenz angemeldet. Die Insolvenzverwalterin Virginia Thom bestätigte, dass massive Steuerforderungen in Höhe von rund 80.000 Euro der Hauptgrund für diesen finanziellen Ruin sind. Die traditionsreiche Molkerei, die seit nahezu zwanzig Jahren regional Bio-Milch produziert, kämpft auch mit einer ungünstigen Preisstruktur. Ein hoher Preisdruck wird befürchtet, da eine Preiserhöhung notwendig wäre, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen, ohne jedoch die Verbrauchern abzuschrecken, wie SR.de berichtet.
Suche nach einem Investor
Inmitten dieser Schwierigkeiten gibt es jedoch Hoffnung: Am Mittwoch soll ein entscheidendes Gespräch mit einem potenziellen Investor stattfinden, der daran interessiert ist, die Molkerei zu übernehmen oder Anteile daran zu erwerben. Der aktuelle Status der zehn Beschäftigten bleibt vorerst unverändert; laut Thom soll auch der Absatz der Milch keine größeren Änderungen erfahren haben, und es sind bislang keine Abnehmer aus den Supermärkten abgesprungen. Der Betrieb bezieht seine Milch von regionalen Bauern und hat sich zum Ziel gesetzt, den Kunden die Produkte direkt vor Ort anzubieten, was zeigt, wie wichtig lokale Strukturen für die Branche sind, wie auch Merkur.de hervorhebt.
Die Insolvenz der Bliesgau-Molkerei ist Teil eines besorgniserregenden Trends, da die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) für 2024 mit über 20.000 Unternehmensinsolvenzen rechnet. Die steigenden Kosten durch die Energiekrise belasten die Unternehmen in der Region weiterhin stark. Die Hoffnung der Bliesgau-Molkerei liegt nun auf der gelungenen Suche nach einem Investor, um die traditionsreiche Bioproduktion fortsetzen zu können.