In Reichelsheim, einem charmanten Ort in Deutschland, wird im Rahmen der jährlichen Märchen- und Sagentage ein bedeutender Literaturpreis verliehen – der Wildweibchenpreis. Dieser Preis ist nicht nur ein Symbol für literarische Leistungen, sondern auch tief in der regionalen Folklore verwurzelt. Der Ursprung des Namens geht auf eine alte Legende zurück, die sich um den Wildweibchenstein rankt. Diese bemerkenswerte Felsformation aus Granitblöcken liegt etwa 750 Meter südwestlich der Burg Rodenstein im idyllischen Wald.
Nach der Legende lebten dort einst zwei „wilde Weibchen“, die als weise Frauen galten. Sie wurden berühmt für ihre Fähigkeiten, Menschen mit Heilpflanzen zu versorgen und den Bräuten auf ihren Hochzeiten Geschenke zu bringen. Selbst das Wiederbeschaffen von gestohlenen Wäsche-Teilen gehörte zu ihren Talenten. Die unheimlichen Reiter des Wilden Heeres sollen den Ort regelmäßig in Angst versetzt haben, bis der Pfarrer von Neunkirchen, Rudolf von Rodenstein, mutig ein Kreuz in den größten Felsen schlug, um die Frauen vor den Geistern zu schützen. Als Dank boten die wilden Frauen dem Pfarrer ein Kraut an, das ewige Jugend verleihen sollte, welches er jedoch aus Furcht vor Gott ablehnte. Stattdessen beschenkten sie ihn mit Gold und Silber, das er großzügig an Bedürftige verteilte.
Eine bedeutende Auszeichnung für Literatur
Der Wildweibchenpreis wird mit 1500 Euro prämiert und würdigt Autoren und Schriftsteller, die mit ihren Werken die magische Welt der Märchen und Sagen beleben. Neben dem finanziellen Anreiz ist dieser Preis auch eine Ehre, die vielen Künstlern in ihrer kreativen Arbeit Rückhalt geben und sie inspirieren soll.
Die Verbindung zwischen moderner Literatur und lokal verwurzelten Legenden macht diesen Preis besonders einzigartig. Es ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine Feier der reichhaltigen Erzähltraditionen, die in der Region lebendig gehalten werden. Die Märchen- und Sagentage selbst ziehen zahlreiche Besucher an, die sich für die mystischen Erzählungen und die Kunst des Geschichtenerzählens begeistern.
Die Veranstaltung fördert auch die kulturelle Identität der Region und bietet gleichzeitig eine Plattform für neue Stimmen in der Literatur. Die Kombination aus Tradition und Innovation wird auf diesen Märchen- und Sagentagen spürbar. Ein Festival, das sich sowohl an die Kleinen als auch an die Großen richtet und die Fantasie anregt.
Diese Auszeichnung und die Veranstaltung rund um den Wildweibchenpreis sind ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Folklore und moderne Literatur miteinander verwoben sind, und betonen die Bedeutung der Erhalt der kulturellen Geschichten und Legenden. Sie laden ein, die eigene Phantasie zu entfalten und Hochachtung vor den Wurzeln des Erzählens zu zeigen. Im Rahmen dieser Feierlichkeit wird das Engagement für die Literatur in dieser Region eindrucksvoll spürbar.
Für weitere Informationen über die Veranstaltung und den Wildweibchenpreis lohnt sich ein Blick auf die lokal verfügbaren Quellen, wie www.echo-online.de.
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