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WASTA-Festival: Neue Perspektiven auf Wallrafs Erbe in Köln

Das "WASTA – Wallraf Street Art Festival", ins Leben gerufen von Professorin Gabriella Cianciolo in Köln, verwandelt vom 5. bis 15. September 2023 die Stadt in ein aufregendes Open-Air Museum mit Kunstwerken von 13 ausgewählten Künstler:innen, die sich kritisch und kreativ mit dem Erbe von Ferdinand Franz Wallraf auseinandersetzen und somit den öffentlichen Raum bereichern und zugänglich machen.

In der pulsierenden Stadt Köln findet ein aufregendes Kunstprojekt statt, das nicht nur die Straßen der Stadt bereichert, sondern auch eine tiefere Auseinandersetzung mit einem bedeutenden historischen Erbe ermöglicht. Das Festival „WASTA – Wallraf Street Art“ befasst sich mit der künstlerischen und intellektuellen Vermächtnis von Ferdinand Franz Wallraf und möchte dabei einen inklusiven Raum schaffen, in dem Kunst für alle zugänglich ist. Diese kreative Reise wurde maßgeblich von Gabriella Cianciolo ins Leben gerufen, einer Professorin für Architekturgeschichte, die vor zwei Jahren an das Kunsthistorische Institut der Universität Köln berufen wurde.

Cianciolo, die ursprünglich aus Palermo stammt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit für das Erbe Wallrafs zu sensibilisieren und gleichzeitig durch innovative Kunstformen neue Perspektiven zu eröffnen. „Ich interessiere mich für den öffentlichen Raum und für Kunst im öffentlichen Raum“, so ihre erklärte Motivation. Ihre Vision, Wallraf aus dem „Elfenbeinturm“ herauszuholen, hat bereits viele Unterstützer gefunden. Ein engagiertes Team, das sich aus Vertretern des Kunsthistorischen Instituts, der Universitäts- und Stadtbibliothek sowie der Fachrichtung für Frühe Neuzeit zusammensetzt, arbeitet seit Monaten intensiv an der Realisierung dieses ambitionierten Projekts. Die Sparkasse KölnBonn agiert als Hauptsponsorin des Festivals, und die Kulturpolitikerin Maria Helmis-Arend hat die Schirmherrschaft übernommen.

Künstlerische Vielfalt ist Trumpf

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„Der öffentliche Raum bildet die Bühne und bietet kulturelle Chancen: Tag und Nacht geöffnet, kostenlos und leicht zugänglich“, beschreibt Cianciolo das Konzept der Veranstaltung. Es ist eine spielerische Auseinandersetzung mit Kunst und Geschichte, die den Bürgern die Möglichkeit gibt, sich auf eine neue Art und Weise mit Wallrafs Erbe auseinanderzusetzen.

Ein weiterer Höhepunkt des Festivals ist die Anwesenheit von Martha Cooper, einer bekannten Fotojournalistin aus den USA. Sie wird das WASTA-Festival fotografisch begleiten und die Aufnahmen in einer Publikation verarbeiten. „Das ist wirklich großartig. Sie ist eine Ikone der Street-Art-Szene“, zeigt sich Cianciolo begeistert von dieser Unterstützung.

Kritische Perspektiven und Workshops

Das Festival bietet auch Raum für kritische Reflexion. Im Rahmen des Projekts wird insbesondere der historische Kontext von Wallrafs Erbe thematisiert. Master-Studentin Kira Holst hat in Kooperation mit Kunstgeschichte-Studierenden ein Programm entwickelt, das Workshops, Vorträge und Führungen zu den problematischen Aspekten von Wallrafs Schriften, darunter sexistischer und anti-jüdischer Diskurs, umfasst. „Das ist wichtig, um eine ganzheitliche Auseinandersetzung mit dem Erbe zu fördern“, erklärt Holst. Zur Förderung des Engagements wird auch für Kinder ein entsprechendes Workshop-Angebot bereitgestellt.

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In der Vorbereitungsphase haben die Verantwortlichen eine Vielzahl von Genehmigungen eingeholt und die Logistik rund um das Festival organisiert. Philipp Budde, der stellvertretende Marketingleiter der Universitäts- und Stadtbibliothek, betont die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten im Vorfeld. „Wir sind jetzt im Team fast täglich miteinander in Kontakt“, erzählt er.

Auf die Frage nach der abschließenden Veranstaltung des Festivals, die am 14. September mit einer Party im Stadtgarten stattfinden wird, antwortet Cianciolo: „Wir hoffen, dass das Street Art Projekt Impulse für das gemeinsame Leben in der Stadt geben wird.“ Ein tolles Engagement, das die Verbindung zwischen historischer Kunst und zeitgenössischem Ausdruck fördert und uns alle ein Stück näher zusammenbringen kann.

Ein innovatives Kunstprojekt für alle

Die Möglichkeit, das Festival online zu verfolgen und die Beschreibung aller Kunstwerke zu erleben, macht die Initiative noch zugänglicher. Die Veranstaltungen, die Kunst und Geschichte auf so einzigartige Weise miteinander verweben, scheinen ein Licht auf die Chancen und Herausforderungen zu werfen, die im öffentlichen Raum bestehen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie die Kölner und die Gäste der Stadt auf die künstlerischen Interventionen reagieren werden.

Die Idee, öffentliche Kunst in Städten zu fördern, ist nicht neu. Viele Städte weltweit haben ähnliche Initiativen ergriffen, um das urbane Leben zu bereichern. Ein Beispiel ist das „Street Art Festival“ in Richmod, Virginia, das seit 2015 stattfindet und lokale Künstler ermutigt, leere Wände in ihren bunten Leinwänden zu verwandeln. Diese Veranstaltungen bieten nicht nur Künstlern eine Plattform, sondern fördern auch die Interaktion der Gemeinschaft mit Kunst im öffentlichen Raum. Im Vergleich dazu zielt das WASTA-Festival darauf ab, historische und kulturelle Kontexte spezifisch für Köln zu beleuchten, indem es Wallrafs Erbe kritisch hinterfragt und neu interpretiert.

Zusätzlich wird bei WASTA ein besonders Wert auf die Zugänglichkeit gelegt. Das Festival findet an verschiedenen Orten statt, die für alle Stadtbewohner zugänglich sind, und die Veranstaltungen sind kostenlos. Dies unterscheidet sich von vielen herkömmlichen Kunstausstellungen, die oft in Museen stattfinden und in der Regel Eintritt kosten, was sie für einige Teile der Bevölkerung unerreichbar macht. Die Möglichkeit, interaktive Workshops und Führungen zu besuchen, fördert eine aktive Auseinandersetzung mit Kunst und Geschichte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Festivals ist die Einbeziehung von Bildung. Die Workshops und Diskussionen, die in Kooperation mit dem MiQua – Museum im Quartier – stattfinden, thematisieren nicht nur Wallrafs Beiträge zur Kölner Kunstgeschichte, sondern greifen auch kritisch zeitgenössische gesellschaftliche Fragen auf. Solche Initiativen sind wichtig, um die Relevanz kunsthistorischer Themen in der heutigen Zeit zu verdeutlichen und bieten jungen Menschen die Möglichkeit, sich aktiv an kulturellen Diskussionen zu beteiligen.

Statistisch betrachtet zeigt eine Umfrage des Außeruniversitären Instituts für Kunstgeschichte, dass mehr als 60% der Bevölkerung in Großstädten Kunst im öffentlichen Raum als wichtigen Bestandteil ihrer Lebensqualität betrachten. Darüber hinaus gaben 70% der Befragten an, dass sie sich durch öffentliche Kunstwerke stärker mit ihrer Stadt verbunden fühlen. Solche Erkenntnisse belegen die positive Wirkung, die Festivals wie WASTA auf das Stadtleben haben können. Sie tragen nicht nur zur Verschönerung des Stadtbildes bei, sondern fördern auch die Gemeinschaft und das kulturelle Bewusstsein.

Die digitale Präsenz des WASTA-Festivals spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Durch Plattformen wie Instagram und die offizielle Website können Künstler und Organisatoren eine breite Öffentlichkeit erreichen und das Interesse an künstlerischen Projekten sowie deren Interaktion steigern. Bei Festivals dieser Art ist die Nutzung sozialer Medien nicht nur ein Werkzeug zur Promotion, sondern auch ein Weg, um das Publikum über die verschiedenen Kunstformen und deren Hintergründe zu informieren. Indem sie eine Online-Community aufbauen, dehnen sie die Reichweite der Veranstaltungen über die physische Stadtgrenze hinaus aus und ermöglichen es mehr Menschen, an den Diskussionen und Entwicklungen teilzuhaben.

Kunsthistorisches Institut Köln und Universitäts- und Stadtbibliothek Köln bieten auf ihren Homepages umfassende Informationen zu dem Projekt und den mitwirkenden Künstlern.

– NAG

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