Die Eisenbahnfreunde Wetterau stehen vor einer bedeutenden Herausforderung, die nicht nur ihre eigenen Aktivitäten betrifft, sondern auch einen wichtigen Teil der regionalen Kultur und Geschichte darstellt. Der ereignisreiche Verein hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahresende wieder mit ihren nostalgischen Zugfahrten in Bad Nauheim zu starten. Das letzte Hindernis sind die notwendigen Gleisbauarbeiten, die bereits seit zwei Jahren andauern.
Die Gleiserneuerung im Fokus
Die beiden Strecken – Bad Nauheim/Griedel und Butzbach/Griedel/Münzenberg – liegen momentan still. Diese Sperrungen wurden von der Landeseisenbahnaufsicht in Darmstadt aufgrund Sicherheitsbedenken verhängt. Viele der Holzschwellen sind veraltet und in einem maroden Zustand. Um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten, werden diese Schwellen schrittweise durch modernere Betonschwellen ersetzt. Diese sind nicht nur schwerer und windbeständiger, sondern zudem langlebiger, da sie nicht verrotten.
Unterstützung durch die Gemeinschaft
Die Eisenbahnfreunde haben bereits 185.000 Euro in die Gleiserneuerung investiert. Dennoch gibt es noch eine Finanzierungslücke von 90.000 Euro, um die Arbeiten vollständig zum Abschluss zu bringen. Dank Spenden wie der von Gerhard Siegesmund, der 1.000 Euro zur Verfügung stellt, sieht sich der Verein in der Lage, weitere Fortschritte zu machen. Siegesmund, ein lebenslanger Eisenbahnfans, sieht in der Wiedereröffnung der Strecken ein „schönes Weihnachtsgeschenk“ für die Region.
Ein Blick auf die Vereinsgeschichte
Die Eisenbahnfreunde Wetterau blicken auf eine bewegte Geschichte zurück, die 1974 im Hanauer Hof in Friedberg begann. Inzwischen haben sie sich in Bad Nauheim niedergelassen und können auf fünf Jahrzehnte ehrenamtlichen Einsatz zurückblicken. Vereinsvorsitzender Stefan John hebt hervor, wie wichtig es ist, weiterhin das Interesse der Mitglieder hochzuhalten: „Wir informieren regelmäßig über den Fortgang der Arbeiten, damit es vorangeht und wir die Unterstützung bekommen, die wir brauchen.“
Pioniergeist und Tradition
Die Begeisterung für die Eisenbahnweckte bereits in der Kindheit von Gerhard Siegesmund, der in einer Familie aufwuchs, in der der Großvater Dampflokomotiven und der Patenonkel Dieselloks fuhr. Diese Leidenschaft hat ihn durch verschiedene berufliche Stationen begleitet, bis er schließlich die Eisenbahnfreunde entdeckte. „Das war für mich ein Eldorado, an die alte Technik anzuknüpfen“, erzählt er begeistert.
Ein Zeichen für die Zukunft der Eisenbahnfreunde
Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen blickt John optimistisch in die Zukunft. „Wir haben in den letzten fünf Jahrzehnten viel erreicht, vom Bau eines Lokschuppens bis zum Ausbau eines reichhaltigen Veranstaltungsprogramms.“ Die Stadt Münzenberg zeigt Unterstützung durch die Patenschaft für einen Waggon, was die enge Verbindung zwischen Casino und Gesellschaft unterstreicht. Die Leidenschaft, die die Eisenbahnfreunde antreibt, könnte ein Garanten für die Fortdauer dieses kulturellen Schatzes sein.
Es bleibt abzuwarten, ob die Eisenbahnfreunde Wetterau bis Weihnachten wieder die Schienen befahren können. Die Hoffnung und das Engagement der Mitglieder lassen jedoch darauf schließen, dass die nostalgischen Zugfahrten bald wieder Teil des regionalen Erbes sein werden.
– NAG