Der Tag des offenen Denkmals hält in diesem Jahr eine besondere Überraschung für die Kultur- und Geschichtsliebhaber in Deutschland bereit, da er in der malerischen Domstadt Speyer in Rheinland-Pfalz eröffnet wird. Am Sonntag um 11:00 Uhr beginnt eine Entdeckungsreise durch die faszinierende Vergangenheit, die mehr als 5.000 historische Stätten in ganz Deutschland zugänglich macht. Diese einzigartige Veranstaltung findet jährlich am zweiten Sonntag im September statt und lädt dazu ein, Orte zu besuchen, die normalerweise nicht oder nur eingeschränkt zugänglich sind.
In Speyer selbst gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die darauf warten, erkundet zu werden. Besucher haben die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen des Altpörtels zu werfen, dem einzigen erhaltenen Turm von einst 68 in der Stadt. Auch das Fischerhaus von 1850 in Ingelheim ist ein spannendes Ziel. Ein weiteres Highlight ist die Villa Otrang in Fließem, die als eine der größten römischen Villenanlagen nördlich der Alpen gilt. Diese Monumente sind Zeugen der Geschichte und bieten einen tiefen Einblick in die Vergangenheit der Region.
Vielfältige Denkmäler für jeden Geschmack
Nicht nur antike Stätten werden geöffnet, auch Relikte aus der Neuzeit dürfen im Rahmen dieser Veranstaltung besichtigt werden. Beispielsweise wird das ehemalige Lager für Atomsprengköpfe im US-Depot Fischbach bei Dahn Teil der Entdeckungstour. In Ludwigshafen bietet ein geführter Rundgang durch den Valentin-Bauer-Bunker, ein fünfgeschossiges Bauwerk aus dem Zweiten Weltkrieg, ebenfalls eine spannende Alternative für Interessierte. Die Dombauhütte in Mainz ermöglicht es den Besuchern, Handwerkern über die Schulter zu schauen und direkt an Beispielen der Denkmalpflege teilzunehmen.
Die Entscheidung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die Veranstaltung in Speyer auszurichten, ist nicht zufällig gefallen. Steffen Skudelny, Vorstand der DSD, hebt hervor: „Das vielschichtige Repertoire an Denkmalkultur in Speyer hat uns überzeugt.“ Dies ist das zweite Mal, dass die Stiftung eine Stadt in Rheinland-Pfalz für den Tag des offenen Denkmals ausgewählt hat – das erste Mal war im Jahr 2011 in Trier. Diese Auszeichnung zeugt von der Relevanz und Vielfalt der Denkmäler in der Region.
Der ursprünglich in Frankreich ins Leben gerufene Tag des offenen Denkmals feierte im Jahr 1984 seine Premiere und wurde 1993 nach Deutschland gebracht. Heute gehört dieser jährliche Event zu den beliebtesten Veranstaltungen für alle, die sich für Geschichte und Architektur interessieren. Er bietet nicht nur die Gelegenheit, die schützenswerte Kultur zu würdigen, sondern auch, historisches Wissen auf eine anschauliche und engagierte Weise zu vermitteln.
In Deutschland ist der Tag des offenen Denkmals eine Plattform für die Öffentlichkeit, um das kulturelle Erbe zu feiern und die Vielfalt historischer Stätten kennenzulernen. Die Veranstaltung fördert nicht nur das Bewusstsein für Denkmalschutz, sondern bringt auch Menschen zusammen, die eine Leidenschaft für Geschichte und Architektur teilen.
– NAG